Sechs Tote in Sarmin Syrische Armee soll Giftgas eingesetzt haben

Damaskus · Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sieht Belege für den Einsatz von Chlorgas bei Luftangriffen des syrischen Regimes.

 Ein Opfer des mutmaßlichen Giftgasangriffes in Sarmin liegt in einer Klinik mit einer Atemmaske über dem Gesicht.

Ein Opfer des mutmaßlichen Giftgasangriffes in Sarmin liegt in einer Klinik mit einer Atemmaske über dem Gesicht.

Foto: afp, BLA/mro

Augenzeugen hätten vom entsetzlichen Tod der sechsköpfigen Familie Talib berichtet, unter ihnen drei kleine Kinder im Alter unter drei Jahren, erklärte Amnesty am Dienstag.

Hubschrauber der Luftwaffe warfen demnach am späten Montagabend über dem Ort Sarmin und einem Nachbargebiet im Nordwesten Syriens vier Bomben mit Chlorgas ab, dem rund 100 Menschen ausgesetzt waren. Eine kleine Gruppe von Kämpfern der gemäßigten Rebellengruppe Freie Syrische Armee sei verletzt worden.

Ein Arzt habe von typischen Symptomen eines Chemiewaffeneinsatzes berichtet, erklärten die Menschenrechtler weiter. Der Angriff sei ein weiterer Beleg dafür, dass syrische Regierungskräfte ungestraft "Kriegsverbrechen" begingen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag müsse sich dringend mit der Situation in Syrien befassen.

Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und Aktivsten hatten berichtet, die Luftwaffe habe Sarmin mit Giftgas angegriffen. Sechs Menschen seien gestorben. Ein Regierungsvertreter wies dagegen generell die Anschuldigung zurück, die Armee setze Chlorgas ein.

(dpa)
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