Vergewaltigt, gefoltert, verkauft Amnesty: IS-Kämpfer missbrauchten Kinder als Sex-Sklaven

London · Die religiöse Gemeinschaft der Jesiden leidet besonders schwer unter dem Terror des IS. Insbesondere die Frauen der Gruppe sind im Nordirak laut Amnesty International von Kämpfern des Islamischen Staates sexuell ausgebeutet worden. Manche Opfer sind erst zehn oder zwölf Jahre alt.

Amnesty: "IS-Kämpfer haben Jesiden-Frauen grauenvoll missbraucht"
Foto: dpa

"Die Frauen wurden verkauft, als Geschenke übergeben, zwangsverheiratet, gefoltert und vergewaltigt", heißt es in einem unter dem Titel "Der Hölle entkommen" veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation. Darin enthalten sind 40 Interviews mit weiblichen Angehörigen der religiösen Minderheit der Jesiden, die unter den Taten von IS-Kämpfern und deren Gefolge zu leiden hatten oder Zeuginnen davon geworden waren.

"Die Leben Hunderter jesidischer Frauen liegen in Scherben", heißt es in dem Report weiter. "Viele von denen, die als Sexsklavinnen gehalten wurden, sind Kinder." Einige seien nicht älter als zehn oder zwölf Jahre. Vergewaltigungen würden als Mittel des Krieges benutzt. Einige der Frauen und Mädchen, die sich über Monate in IS-Gefangenschaft befunden hätten, seien so verzweifelt gewesen, dass sie Selbstmord begangen hätten.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, waren die meisten Täter Iraker oder Syrer; viele davon gehörten dem IS an, anderen gehörten zu deren Gefolge. Einige der befragten Jesidinnen hätten bei den Familien ihrer Peiniger, also mit deren Frauen und Kindern, gelebt.

Die 16-jährige Randa gab an, an einen Mann weitergegeben worden zu sein, der doppelt so alt war. Dieser habe sie vergewaltigt. "Der IS hat unser Leben ruiniert (...) Was wird aus meiner Familie? Ich weiß nicht, ob ich sie jemals wiedersehen werde."

"Der körperliche und psychische Preis der furchtbaren sexuellen Gewalt, die die Opfer aushalten mussten, ist katastrophal", sagte Donatella Rovera von Amnesty International. Sie forderte die kurdische Regionalregierung dazu auf, ihre Anstrengungen zur Verbesserung der Lage deutlich zu erhöhen.

(dpa)
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