Anschläge von Paris Polizei nimmt weitere Terrorverdächtige fest

Paris · Im Zusammenhang mit der islamistischen Anschlagsserie von Paris sind zwei Verdächtige aus dem Umfeld des Attentäters Amédy Coulibaly in Gewahrsam genommen worden. Insgesamt sind damit sechs Verdächtige in Haft. SMS führten die Ermittler auf die Spur.

Charlie Hebdo: Spezialeinheiten sind in Corcy den Tätern von Paris auf der Spur
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Spezialeinheiten sind den Tätern von Paris auf der Spur

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Die Nachrichtenagentur AFP erfuhr am Samstag aus Justizkreisen von weiteren Festnahmen im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris. Gegen die beiden war zuvor ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Damit sitzen nun insgesamt sechs Verdächtige in dem Fall in Untersuchungshaft. Allerdings wird gegen keinen von ihnen wegen einer direkten Beteiligung an den Anschlägen mit 17 Toten ermittelt. Sie werden vielmehr verdächtigt, die Attentäter mit Waffen und Fahrzeugen versorgt zu haben.

Bei den beiden nun in Gewahrsam genommenen Verdächtigen handelt es sich laut Staatsanwalt François Molins um den 33-jährigen Amar R. und den 25-jährigen Said M. Demnach ist Amar R. der Lebensgefährte einer Polizistin, die bis Mittwoch ebenfalls in Gewahrsam war. R. soll sich kurz vor dem Anschlag auf den jüdischen Supermarkt in Paris in unmittelbarer Nähe von Coulibaly aufgehalten haben. Zudem soll er binnen vier Monaten 600 SMS mit Coulibaly ausgetauscht und den Attentäter vor der Anschlagsserie mehrfach getroffen haben.

Von Said M. wurden DNA-Spuren auf einer Elektroschockwaffe in dem Supermarkt gefunden. Die Ermittler suchen seit der Anschlagsserie mit insgesamt 17 Toten von Anfang Januar nach möglichen Komplizen oder Unterstützern der insgesamt drei Attentäter. Coulibaly hatte bei der Geiselnahme in dem jüdischen Supermarkt am 9. Januar vier Menschen erschossen, nachdem er am Vortag bereits eine Polizistin getötet hatte. Die Brüder Chérif und Saïd Kouachi hatten am 7. Januar in den Räumen der Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris und bei ihrer Flucht insgesamt zwölf Menschen erschossen. Die drei Attentäter wurden am 9. Januar bei getrennten Polizeieinsätzen getötet.

(AFP)
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