Alle Ausland-Artikel vom 01. Januar 2004
Brennender Chemiefrachter vor Sardinien

Zwei Besatzungsmitglieder vermisstBrennender Chemiefrachter vor Sardinien

Rom (rpo). Beim Abpumpen von 8400 Tonnen Benzol kam es auf einem Chemiefrachter vor der sardinischen Küste aus bisher ungeklärten Gründen zu einer Explosion. Die italienische Feuerwehr bemüht sich zur Stunde, den Brand zum Erliegen zu bringen.Wie die Küstenwache von Porto Torres im Norden der italienischen Mittelmeerinsel am Donnerstag mitteilte, konnten sich der Kapitän und zwölf Seeleute der „Panama Serena“ in Sicherheit bringen; zwei Besatzungsmitglieder wurden jedoch vermisst. Die Explosion ereignete sich im Hafen von Porto Torres aus zunächst ungeklärter Ursache gegen Mittag beim Abpumpen von 8400 Tonnen Benzol, die der Frachter geladen hatte. Der Brand erzeugte einen Riss im Schiffsrumpf, woraufhin sich der Frachter zur Seite neigte. Am Abend kämpften Feuerwehrleute noch immer gegen die Flammen. Die beiden vermissten Seeleute kamen aus der Ukraine und aus Lettland. Die „Panama Serena“ fuhr unter der Flagge der Bahamas.

Iran: Entführer der deutschen Fahrradtouristen gefasst

Iranisches Außenministerium gibt Festnahme bekanntIran: Entführer der deutschen Fahrradtouristen gefasst

Teheran (rpo). Nach Aussagen eines iranischen Außenministeriumssprechers sind die Entführer der drei Fahrradtouristen aus Deutschland und Irland in Iran festgenommen worden. Sie seien nun "in Händen des Geheimdienstministeriums". Die Zahl der Entführer oder andere Einzelheiten nannte er nicht. Dies liege in der Zuständigkeit des Geheimdienstes. Die beiden Deutschen und der Ire waren am Sonntag unversehrt freigekommen. Sie waren Anfang Dezember auf dem Weg von Europa nach Nepal, als sie nahe der Stadt Nosrat Abad verschleppt wurden. Die Entführer der drei Fahrradtouristen hatten sich nach den Worten der befreiten Geiseln als Taliban mit Kontakten zum Terrornetzwerk El Kaida ausgegeben. Das sagte die irische Ex-Geisel Aidan James Leahy während einer Pressekonferenz am Montag in Teheran. Die Entführer hätten Persisch gesprochen und seien „offensichtlich Iraner“ gewesen. Die beiden Deutschen Oliver B. und David S. bestätigten Leahys Angaben. Schmuggelkorridor für DrogenZu den Umständen der Befreiung der Geiseln am 28. Dezember hatten weder Teheran noch Berlin irgend welche Angaben gemacht. Die Gegend um Nosrat Abad unweit der Grenze zu Afghanistan und Pakistan ist als Schmuggelkorridor für Drogen bekannt. Die iranischen Behörden vermuteten zunächst Droggenschmuggler hinter der Tat, die sich möglicherweise für verschärfte Razzien der Polizei rächen wollten. Nach iranischen Medienberichten verlangten die Kidnapper fünf Millionen Euro Lösegeld. Die Regierung in Teheran verweigerte jedoch nach eigenen Angaben eine Lösegeldzahlung und forderte auch Deutschland und Irland auf, die Verschleppten nicht freizukaufen.

Augsburg: Doppelselbstmord zweier Polizisten

Unklare HintergründeAugsburg: Doppelselbstmord zweier Polizisten

Augsburg (rpo). Am Neujahrsmorgen sind zwei Polizisten im schwäbischen Merching erschossen aufgefunden worden. Die Frau und der Mann haben sich allem Anschein nach selbst erschossen.Unmittelbar nach dem Jahreswechsel haben zwei junge bayerische Polizeibeamte zusammen Selbstmord begangen. Die 22-jährige Bereitschaftspolizistin und ihr 20-jähriger Kollege erschossen sich nach einer Silvesterparty im schwäbischen Merching mit der Dienstwaffe der Frau. Als Motiv vermuten die Ermittler der Augsburger Kriminalpolizei Beziehungsprobleme zwischen den beiden eng befreundeten Beamten. Die Leichen wiesen Kopfschüsse auf. Eine Obduktion ergab keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Auch am Tatort wurden keinerlei Spuren gefunden, die auf einen Kampf hindeuten würden. Die Polizeibeamtin war kurz vor dem Selbstmord mit ihrem Privatauto zur ihrer Dienststelle gefahren und hatte dort offenbar ihre Dienstpistole geholt. In welcher Reihenfolge die beiden Suizide geschahen, wird derzeit noch ermittelt. Gerade erst ausbildung abgeschlossenDie beiden ledigen Polizeibeamten hatten gerade erst ihre Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei abgeschlossen. Sie stammten aus Nordschwaben und Oberbayern. Die Leichen lagen in der Nähe des Autos der Frau. Ein sofort verständigter Notarzt konnte gegen 1.50 Uhr nur noch den Tod feststellen.