Polit-Affäre in Argentinien Familie von Alberto Nisman geht von Mord aus

Buenos Aires · Die Familie des toten argentinischen Staatsanwalts Alberto Nisman hat Hinweise auf eine Ermordung des Juristen erhalten. Nismans Ex-Frau zitierte aus einer forensischen Untersuchung, die ihren Angaben zufolge nur einen einzigen Schluss zulasse.

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Argentinien: Zehntausende demonstrieren gegen Kirchner und für Nisman

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Die Familie des tot aufgefundenen argentinischen Staatsanwalts Alberto Nisman hat nach eigenen Angaben Hinweise auf eine Ermordung des Juristen. Nismans Ex-Frau Sandra Arroyo Salgado sagte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz, der Staatsanwalt habe "weder einen Unfall gehabt noch Suizid begangen". "Er wurde umgebracht." Arroyo Salgado, die selbst Richterin ist, berief sich auf einen hundertseitigen Bericht von Forensikern, die die Familie selbst angeheuert hatte.

Die Untersuchung der Experten lasse einzig den Schluss zu, dass Nisman "ohne Zweifel Opfer eines Mordes wurde", sagte Arroyo Salgado. Sie ist die Mutter der beiden gemeinsamen Kinder mit Nisman. Den Forensikern zufolge wurde die Leiche bewegt. Das widerspreche den zuvor veröffentlichten Ergebnissen der Staatsanwaltschaft, wonach sich Nisman das Leben nahm, sagte Arroyo Salgado.

Nisman war im Januar tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Er hatte die Ermittlungen zu dem Anschlag auf die jüdische Wohlfahrtsorganisation Amia geführt, bei dem 1994 insgesamt 85 Menschen getötet wurden. Er machte den Iran für das Attentat verantwortlich. Wenige Stunden nach seinem Tod war eine brisante Anhörung im Parlament geplant, in der er Präsidentin Cristina Kirchner vorwerfen wollte, seine Ermittlungen zu behindern.

(AFP)
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