Ausnahmezustand in Charlottesville Eine Tote bei Ausschreitungen während Ku-Klux-Klan-Demo

Charlottesville · Im US-Bundestaat Virginia ist es am Samstag zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und Gegendemonstranten gekommen. Die Behörden riefen den Ausnahmezustand für Charlottesville aus. Eine Frau starb, als ein Auto in eine Gruppe fuhr.

Ausnahmezustand in Charlottesville: Rechtsextreme prügeln sich mit Gegendemonstranten
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Ausnahmezustand in Charlottesville nach Rechten-Demo

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Foto: dpa, SH joh pat

Anhänger des Ku Klux Klans und anderer rechtsextremer Gruppen haben sich dabei Straßenschlachten mit Gegendemonstranten geliefert. Beide Seiten gingen am Samstag in der Stadt Charlottesville mit Schlagstöcken, Flaschen und Wurfgeschossen aufeinander los, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Die Polizei sprach auf Twitter von mindestens zwei Verletzten und verhängte ein Versammlungsverbot. Die Behörden riefen den Ausnahmezustand aus.

Damit sollte die "staatliche Reaktion auf Gewalt" bei der Versammlung in Charlottesville unterstützt werden, teilte Gouverneur Terry McAuliffe über sein Twitter-Konto am Samstag mit. Die Behörden rechneten laut Polizei mit bis zu 6000 Kundgebungsteilnehmern und Gegendemonstranten.

Auto rast in Demonstrantengruppe

Laut Augenzeugen ist während der Ausschreitungen auch ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Eine Frau wurde getötet. Nach Angaben von Augenzeugen fuhrt der dunkle Wagen absichtlich in die Menge. Mehrere Hundert Demonstranten waren in einer langen Linie marschiert, als das Auto in eine Gruppe von ihnen fuhr.

Die Stadt Charlottesville hatte in diesem Jahr dafür gestimmt, eine Statue von Konföderationsgeneral Robert E. Lee aus einem Park in der Innenstadt zu entfernen. Der rechte Blogger Jason Kessler plante eine seinen Worten nach "proweiße" Kundgebung, um gegen die Entscheidung zu protestieren.

Die Polizei befahl Menschen, sich aus der Gegend um die Statue zu entfernen, nachdem mehrere gewalttätige Zusammenstöße ausgebrochen waren. Männer in Milizenuniformen trugen Schilder und lange Schusswaffen.

US-Präsident Donald Trump hat die Ausschreitungen scharf verurteilt. Trump schrieb am Samstag auf Twitter, in den USA sei kein Platz für solchen "Hass" und solche Gewalt.

Anm. d. Red.: In einer vorigen Version dieses Artikels hieß es, ein Mann sei getötet worden. Inzwischen hat die Polizei präzisiert, dass es sich um eine Frau handelt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

(felt)
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