Scheiben eingeschlagen Autonome verwüsten zentrale Einkaufsstraße in Athen

Athen · Chaosnacht im Zentrum Athens: Eine Gruppe von rund 200 vermummten Autonomen haben fast alle Schaufenster der Geschäfte entlang der meist besuchten Einkaufsstraße der griechischen Hauptstadt eingeschlagen.

 Ein zerstörtes Schaufenster in Athen.

Ein zerstörtes Schaufenster in Athen.

Foto: dpa, zeus pat

"Die Ermou Fußgängerzone (Straße des Hermes) ist verwüstet. Die Schäden sind enorm", sagte Nikos Pararas, Besitzer eines Schuhgeschäftes an der Einkaufsmeile, der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei berichtete von mindestens 60 beschädigten Läden.

Die Autonomen begannen ihre Aktion nach einem Protestmarsch für die Freilassung einer gleichgesinnten Frau. Sie war vergangenes Jahr wegen Beteiligung an einer linken Terrororganisation zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Die griechische Justiz hatte am Vortag einen Antrag auf frühzeitige Entlassung der Frau abgelehnt. Die Aktion der Autonomen dauerte nur wenige Minuten. Die Polizei habe deswegen niemanden festnehmen können, berichtete das Staatsradio (ERT).

In Griechenland gibt es eine starke gewaltbereite linksautonome Bewegung. Ein anderer Stadtteil Athens, Exarchia, gilt seit Jahren als "No-Go-Zone" (Sperrzone) für die Polizei. Die Opposition wirft der linken Regierung unter Alexis Tsipras vor, sie liebäugele mit den Autonomen und gehe deswegen nicht gegen diese Missstände vor.

(csr/dpa)
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