Pelztier in der Schweiz gesichtet Bär erschreckt Grünen-Politiker

Chur/München · Ein Bär erschreckt seit Ostern im Schweizer Berg-Kanton Graubünden Touristen - unter ihnen auch ein deutscher Lokalpolitiker der Grünen. Von Experten wird das Tier aber nicht als Problem eingeschätzt.

 Ein Braunbär streift derzeit durch die Schweiz. Einige Touristen haben ihn bereits gesehen.

Ein Braunbär streift derzeit durch die Schweiz. Einige Touristen haben ihn bereits gesehen.

Foto: ap

Der Tübinger Verkehrsplaner Gerd Hickmann (47) und seine Familie gehörten zu den ersten Menschen, die dem Bären mit dem Codenamen M 13 in der Schweiz begegneten. Das berichtete die Zeitung "Blick". Beim Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg hieß es, es habe über die Osterfeiertage mehrere Bärenbeobachtungen im Grenzgebiet zwischen Graubünden und Tirol gegeben. "Wo er hinläuft oder sich aktuell befindet, können wir nicht sagen, weil er keinen Sender trägt", sagte eine Sprecherin.

Der zwölfjährige Sohn der Baden-Württemberger Familie habe den Petz bei einem Spaziergang in der Nähe von Scuol entdeckt. "Mist. Ein Bär, sagte mein Bub zu mir", zitierte die Zeitung Hickmann. "Das Tier stand mitten auf der Straße, etwa 50 Meter entfernt", sagte der Lokalpolitiker.

Tier kam wohl aus Italien

Nach Angaben des Jagdinspektors von Graubünden, Georg Brosi, ist das Tier aus Italien gekommen. Seit 2005 würden immer wieder Bären nach Graubünden vordringen. Der Bähr habe schon drei Mal Bienenstöcke von Imkern geplündert. Dennoch werde das etwa 100 Kilogramm schwere Tier nicht als Problem eingeschätzt. Das Bozner Landesamt für Jagd und Fischerei hatte nach einer Meldung der österreichischen Agentur APA Anfang April vor dem Bären gewarnt. Das Tier zeige wenig Scheu vor Menschen. Man solle sich ihm nicht nähern, ihn fotografieren, filmen oder gar füttern. Anders als seine Artgenossen fliehe das Raubtier nicht vor Menschen.

In Bayern war 2006 der Braunbär "Bruno" auf Weisung der Landesregierung erschossen worden. Zuvor hatte er sich mehrfach Siedlungen genähert und einige Schafe gerissen.

Bei einer Begegnung mit einem Bären empfiehlt das Schweizer Umweltministerium "einen langsamen Rückzug". Falls ein Bär angreife, solle man sich auf den Bauch legen: "Der Bär wird den Menschen erkunden und feststellen, dass dieser keine Gefahr darstellt", heißt es im "Konzept Bär" des Ministeriums. Bären wurden in der Schweiz 1969 zur geschützten Tierart erklärt.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort