Nach zwölf Jahren Flucht Belgier verirrt sich zur Polizei

Reims (RPO). Nach zwölf Jahren auf der Flucht hat sich ein zu lebenslanger Haft verurteilter belgischer Mörder versehentlich zu der französischen Polizei verirrt. Der 51-jährige Jean-Claude Demey war betrunken mit zwei ebenfalls betrunkenen Kumpanen in einem Lieferwagen unterwegs, als die drei Männer plötzlich auf den Parkplatz der zentralen Polizeiwache von Reims fuhren.

Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, kam es bei der Kontrolle durch Sicherheitskräfte zu einem Handgemenge — ein Polizist wurde verletzt, bevor die drei Männer unter Kontrolle waren.

Die belgischen Behörden hätten soeben einen europäischen Haftbefehl herausgegeben, sagte Staatsanwalt Fabrice Belargent. Bereits am Montagnachmittag werde Demey wegen der gegen die Polizisten gebrauchten Gewalt dem Richter vorgeführt. Unabhängig davon bleibe er so lange in Haft, bis über eine mögliche Auslieferung an Belgien entschieden sei.

Demey war seit 1998 auf der Flucht vor der Polizei. Er war wegen der Ermordung eines Bankiers ursprünglich zum Tod verurteilt worden. Nach der Abschaffung der Todesstrafe in Belgien 1996 wurde das Urteil in lebenslange Haft umgewandelt. Im Jahr 2000 wäre er der Polizei fast in die Fänge geraten, konnte aber knapp entfliehen. Bei der Verfolgungsjagd nahe Ostende wurde ein Polizist in einem Verkehrsunfall verletzt.

(AFP/felt)
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