Bericht zu Nizza-Anschlag Sicherheitsvorkehrungen waren nicht zu gering

Paris · Die Sicherheitsvorkehrungen am Abend des verheerenden Anschlags von Nizza waren nach Angaben der Aufsichtsbehörde der französischen Polizei nicht zu gering bemessen. Das geht aus einem neuen Bericht der Behörde hervor.

Terror-Anschlag in Nizza: Lkw rast in Menschenmenge
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Als der Terror nach Nizza kam

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Da es keine Informationen über besondere Bedrohungen gab, sei der Ordnungsdienst nicht zu klein angelegt gewesen, sagte die Chefin der Generalinspektion der nationalen Polizei, Marie-France Monéger-Guyomarc'h, am Mittwoch in Paris. Das Innenministerium hatte die Untersuchung als Reaktion auf heftige Vorwürfe der Opposition angesetzt, die die offiziellen Angaben zur Zahl der eingesetzten Polizisten angezweifelt hatte.

Die Kontrolleure bestätigten nun, dass zum Zeitpunkt des Anschlags 64 Beamte der nationalen Polizei auf der Strandpromenade im Einsatz gewesen seien. Ein 31-Jähriger hatte dort am 14. Juli einen Lastwagen in eine Menschenmenge gelenkt und 84 Menschen getötet.

Erste Klagen von Hinterbliebenen gibt es bereits

Am Dienstag hatte der Staatsanwalt von Nizza, Jean-Michel Prêtre, mitgeteilt, dass bereits vier Klagen von Hinterbliebenen wegen angeblich mangelnder Sicherheitsvorkehrungen eingegangenen seien.

Cannes verbietet große Taschen an Stränden

Ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft hat derweil die südfranzösische Stadt Cannes: Aus Sorge vor Anschlägen verbannt der Badeort große Taschen von seinen Stränden. Ein am Mittwoch von der Stadtverwaltung erlassenes Dekret verbietet an den Stränden große Rucksäcke, Koffer oder andere Gepäckstücke, die "gefährliche Gegenstände, Waffen oder Sprengstoff" verbergen könnten.

Das Verbot soll bis Ende Oktober gelten. Badegäste, die sich nicht an die Vorgaben halten, können des Strandes verwiesen und mit einer Geldstrafe belegt werden.

Die bei Touristen beliebte und für ihr alljährliches Filmfestival berühmte Stadt Cannes liegt nur rund 30 Kilometer von Nizza entfernt.

(lai/afp/dpa)
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