Angreifer auf freiem Fuß Berlusconi mit Kamera-Stativ attackiert

Rom (rpo). Ein wegen eines Angriffs auf den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi festgenommener Maurer ist am Samstagabend aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der Mann hatte dem Regierungschef am Freitag auf der Piazza Navona in Rom mit einem Kamera-Stativ gegen den Kopf geschlagen und leicht verletzt.

Berlusconi erlitt nach Angaben seines Büros eine Schürfwunde zwischen Nacken und rechtem Ohr. Der aus Mantua stammende Beschuldigte erklärte Medienberichten zufolge während seiner Vernehmung, er habe nicht die Absicht gehabt, Berlusconi zu verletzen. Er habe auf dem überfüllten Platz mit dem Stativ lediglich in dessen Richtung gestochert, um seine Begleiterinnen zu beeindrucken. Er habe den Regierungschef aber nicht treffen wollen.

Lokalpolitiker aus Mantua dementierten gegenüber dem Fernsehsender Sky TG24 Berichte, wonach der Verdächtige einer Oppositionspartei angehört. Ein Kabinettsmitglied hatte zuvor angedeutet, dass es sich um eine politisch motivierte Tat gehandelt haben könnte. Der Angreifer sei "ein Verrückter, aber auch ein Mitglied der politischen Opposition", sagte der für Reformen zuständige Minister Roberto Calderoli der Nachrichtenagentur ANSA. Berlusconi selbst wollte sich zum möglichen Motiv des Mannes nicht äußern. Er erklärte lediglich, die Attacke habe ihn betrübt.

(ap)
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