IS und Al-Qaida-Ableger BND: Terrorgruppen nutzen Libyen als Versorgungsraum
Berlin · Terrorgruppen nutzen Libyen seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi als Versorgungs- und Ruheraum. Das geht aus einer Lageanalyse des Bundesnachrichtendienstes (BND) hervor, die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde.
Darin heißt es, Organisationen wie Al Qaida im islamischen Maghreb (Aqmi) und die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) könnten sich dort "aufgrund der volatilen Sicherheitslage problemlos mit Waffen und Munition versorgen".
Ein Sicherheitsrisiko bedeutet dies laut BND auch für angrenzende Staaten wie Mali, Algerien, Ägypten und Nigeria, wohin Waffen aus Libyen weitergegeben würden. In Libyen selbst seien allerdings bislang andere Milizen vorherrschend. Diese stehen überwiegend in Verbindung mit der international anerkannten Regierung im ostlibyschen Tobruk oder der islamistisch dominierten Gegenregierung in der Hauptstadt Tripolis.
Erst vor wenigen Tagen hatten radikale Islamisten in Libyen südlich der Stadt Sirte die Kontrolle über mehrere Ölfelder übernommen. Der libysche Ableger des IS hatte zuvor mit der Enthauptung christlicher Kopten aus Ägypten für Entsetzen gesorgt.