Kampf gegen Islamisten Boko-Haram-Geiseln von Nigerias Armee befreit

Lagos · Mehr als 800 Geiseln sind von der nigerianischen Armee aus den Händen der Islamistengruppe Boko Haram befreit worden. Im Bundesstaat Adamawa verschleppten Kämpfer derweil 16 weitere Frauen.

 Nigerianische Soldaten in Niamey am 19. März 2016 während der Beerdigung eines von Boko Haram getöteten Armeekommandanten.

Nigerianische Soldaten in Niamey am 19. März 2016 während der Beerdigung eines von Boko Haram getöteten Armeekommandanten.

Foto: afp, IS

Allein in der Ortschaft Kusumma im nordöstlichen Bundesstaat Borno seien am Donnerstag nach Gefechten mit den Extremisten 520 Gefangene in Sicherheit gebracht worden, teilte die Armee am Donnerstag mit.

Bei den Kämpfen in Kusumma wurden nach Armeeangaben 22 Islamisten getötet. In elf weiteren Dörfern in der Region befreiten die Soldaten demnach insgesamt 309 Geiseln und erschossen drei Boko-Haram-Mitglieder.

Im benachbarten Bundesstaat Adamawa entführten die Kämpfer der Islamistengruppe unterdessen 14 erwachsene Frauen und zwei Mädchen. Es seien Sicherheitskräfte in die Gegend geschickt worden, um die Opfer zu befreien, teilte die Polizei mit. Die Islamisten entführen regelmäßig Frauen und Kinder, um sie als Kämpfer oder Sexsklavinnen zu missbrauchen.

Boko Haram kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 17.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben. Der Konflikt weitete sich mittlerweile auch auf die Nachbarländer Kamerun, Tschad und Niger aus, deren Armeen sich am Kampf gegen Boko Haram beteiligen.

Eine neue Videobotschaft heizte derweil Spekulationen über den Gesundheitszustand des Boko-Haram-Anführers Abubakar Shekau an. "Für mich ist das Ende gekommen", sagt Shekau, der in dem Video geschwächt und abgemagert wirkt. Die Qualität des YouTube-Videos ist allerdings von so schlechter Qualität, dass unter Sicherheitsexperten Zweifel aufkamen, ob es sich wirklich um eine Botschaft Shekaus handelt.

Shekau übernahm 2009 die Leitung von Boko Haram, nachdem der Gründer der Islamistengruppe, Mohammed Yusuf, von den nigerianischen Sicherheitskräften getötet worden war. Mehrfach schon gab die Armee bekannt, sie habe auch Shekau getötet.

(hebu/afp)
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