Islamistische Terrorgruppe Boko Haram richtet im Nordwesten Nigerias mehrere Zivilisten hin

Kano · Die Islamistengruppe Boko Haram hat in ihrer Hochburg Gwoza im Nordosten Nigerias mehrere Zivilisten getötet. Die Extremisten hätten vor dem Haus eines islamischen Geistlichen eine Gruppe von Männern angegriffen, berichtete am Donnerstag eine Zeugin, die in den Nachbarstaat Adamawa fliehen konnte.

Die Sekte Boko Haram
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Foto: dpa, axs

Die Männer seien später vor den Augen ihrer Ehefrauen getötet worden. "Die Boko-Haram-Kämpfer brachten Kartons voller neuer Waffen, testeten diese und erschossen die Männer, die sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen mussten."

Der Senator Ali Ndume bestätigte die Schilderungen. In den vergangenen Tagen seien zahlreiche Kämpfer der Islamistengruppe in Gwoza eingetroffen. "Sie töteten viele männliche Einwohner und vertrieben Frauen und Kinder." Im August hatte Boko-Haram-Führer Abubakar Shekau in Gwoza ein "islamisches Kalifat" ausgerufen, zahlreiche Einwohner flohen seitdem aus der Stadt. Senator Ali Ndume vermutet, dass die Truppenbewegungen der Extremisten dazu dienen könnten, Gwoza gegen eine Offensive der internationalen Militärallianz zu verteidigen, die Nigeria im Kampf gegen Boko Haram unterstützt.

Die Extremistengruppe kämpft seit dem Jahr 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und tötete dabei bislang mindestens 13.000 Menschen. In jüngster Zeit startete Boko Haram zudem mehrfach Angriffe im Südosten des Niger und in Kamerun. Die beiden Länder und der Tschad entsandten daraufhin Truppen in den Nachbarstaat, um den Vormarsch des Islamisten zu stoppen.

(AFP)
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