Tabgha in Israel Verdächtige wegen Brandanschlags auf Kirche festgenommen

Jerusalem · Mehr als drei Wochen nach dem Brandanschlag auf die Brotvermehrungskirche am See Genezareth hat die israelische Polizei mehrere jüdische Verdächtige festgenommen.

Aufräumen nach Feuer im deutschen Benediktinerkloster in Israel
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Sie seien in der Nacht zum Sonntag gefasst worden und blieben per Gerichtsbeschluss für die Dauer der Ermittlungen in Haft, teilte die Polizei am Sonntag mit. Nach Angaben der jüdischen Extremistengruppe Honenu handelt es sich um insgesamt "drei junge Juden". Das Gericht habe ihnen verwehrt, einen Anwalt zu kontaktieren.

Die von deutschen Mönchen verwaltete Pilgerstätte im nordisraelischen Tabgha war am 18. Juni bei einem Brandanschlag mutmaßlicher jüdischer Fanatiker schwer beschädigt worden. Zwei an die Brotvermehrungskirche angrenzende Räume wurden verwüstet, auf einer Mauer standen Schmähparolen auf Hebräisch.

Das römisch-katholische Benediktinerkloster gilt gläubigen Christen als der Ort, an dem Jesus Christus bei der Speisung der Fünftausend eines seiner größten Wunder vollbrachte, indem er fünf Brotlaibe und zwei Fische vermehrte, um tausende Gläubige zu versorgen.

Seit Jahren verüben jüdische Extremisten in Israel und den besetzten Palästinensergebieten Angriffe auf muslimische und christliche Einrichtungen sowie auf Häuser von israelischen Arabern und Palästinensern. Diese sogenannten Preisschildattacken sind nach Darstellung der Rechtsextremisten Vergeltung für das Vorgehen der israelischen Behörden gegen jüdische Siedler.

(AFP)
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