Von Afrika nach Brasilien Brite will den Atlantik durchschwimmen

Dakar · Auf dem Mond sind schon so einige gewesen, doch von Afrika nach Lateinamerika schwamm noch niemand. Das will ein ehemaliger Polizist nun ändern und macht sich auf eine 3200 Kilometer lange "Reise" quer durch den Ozean.

 Ben Hooper beim Start seiner Mammuttour von Afrika nach Brasilien

Ben Hooper beim Start seiner Mammuttour von Afrika nach Brasilien

Foto: rtr, JP/JKP

Nach drei Jahren der Vorbereitung startete der 38 Jahre alte Ben Hooper seine abenteuerliche Atlantik-Durchquerung von Senegal nach Brasilien, begleitet von zwei Booten und einer Crew aus Helfern. Die beiden Länder trennen 1635 Seemeilen oder fast 2000 Landmeilen, die 3200 Kilometern entsprechen. Er mache dies für seine Tochter, sagte Hooper.

Der Extremschwimmer füllte vor Beginn seines Abenteuers am Strand der Hauptstadt Senegal afrikanischen Sand in eine Wasserflasche - als Souvenir für die Achtjährige, für die er sein Leben geändert und eine Depression überwunden habe. Im März hofft er, in Brasilien an Land gehen zu können. Eingeplant hat er Ruhepausen von acht Stunden pro Tag, die er auf einem der Boote einlegen will. Die Crew wird die zurückgelegten Meilen genau dokumentieren, ein Arzt ist für alle Fälle mit an Bord.

 Der Brite will den Atlantik in 140 Tagen durchschwimmen

Der Brite will den Atlantik in 140 Tagen durchschwimmen

Foto: rtr, JP/JKP

"Niemand hat bisher einen ganzen Ozean durchschwommen", sagte der Abenteurer. "Mehr Menschen sind bisher auf dem Mond gelandet anstatt dies zu versuchen. Da dachte ich mir, dies könnte meine Berufung sein". Der britische Forscher Sir Ranulph Fiennes habe ihn inspiriert. Nun hoffe er, andere motivieren zu können, zu schwimmen — vor allem Kinder.

Gegen die unbekannte Zahl von Haien, denen er im Atlantik begegnen dürfte, wappnet Hooper sich mit zwei Methoden. Die Räuber sollen durch den Geruch von künstlichem, verrottetem Hai-Fleisch und durch ein Kabelsystem abgeschreckt werden, das elektrische Signale aussendet. Für seine Schwimmleistung wird Hooper jeweils 12.000 Kalorien aus Soldaten-Verpflegung und Energy Drinks zu sich nehmen.

Die Finanzierung des Unternehmens hatte einige Zeit in Anspruch genommen, Crewmitglieder sprangen ab, und die Boote hatten mechanische Probleme. So musste der Startschuss mehrfach verschoben werden. Am Sonntag aber zeigte sich Hooper äußerst optimistisch. Mit einem "Wir sehen uns in Brasilien!" verschwand er an einem Strand von Dakar in den Wellen des Atlantiks.

(crwo/ap/afp)
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