Offizielles Untersuchungergebnis Britische Soldaten haben irakische Häftlinge misshandelt

London · Militärangehörige eines weiteren westlichen Staates haben Misshandlungen an Gefangenen verübt: Britische Soldaten haben nach einem Gefecht im Jahr 2004 neun irakische Gefangene misshandelt.

Zu diesem Schluss kamen Ermittler im Zuge einer offiziellen Untersuchung des Falls. Der Vorsitzende Richter Thayne Forbes wies am Mittwoch aber Vorwürfe zurück, wonach die Soldaten auch Häftlinge gefoltert und ermordet hätten.

Die Briten verbanden den Gefangenen demnach die Augen, ließen sie nicht schlafen und essen und bedrohten sie bei Verhören, um Informationen von ihnen zu bekommen. Forbes, ein ehemaliger Richter des Hohen Gerichtshofs, kritisierte auch "geschmacklose Trophäen" der Soldaten, wie besondere Fotoposen mit den Häftlingen.

Die Vorwürfe der Folter und des Mordes seien aber "zur Gänze Produkt absichtlicher Lügen, rücksichtsloser Spekulation und tiefsitzender Feindseligkeit". Die Untersuchung begann bereits im Jahr 2009.

Die Berichte aus Camp Abu Nadschi im Süden des Iraks erinnerten an den Folterskandal im US-Militärgefängnis in Abu Ghoreib. Mehrere Soldaten wurden für die Misshandlung der Häftlinge dort vor ein Militärgericht gestellt.

(ap)
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