Indien Viele Tote und Verletzte bei Brückeneinsturz

Kolkata · In der indischen Millionenstadt Kolkata sind beim Einsturz einer Überführung mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Offenbar wurde massiv gegen Bauvorschriften verstoßen.

Kolkata in Indien: Brückeneinsturz kostet 15 Menschen das Leben
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Brückeneinsturz in Indien

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Diese Zahl nannte Mamata Banerjee, die Regierungschefin des Bundesstaates Westbengalen, beim Besuch des Unglücksortes im zentralen Wohn- und Geschäftsviertel Bara Bazaar am Donnerstag.

Rettungskräfte und Soldaten suchten unter den Trümmern nach Eingeschlossenen in Autos, Lastwagen und anderen Fahrzeugen. Mehr als 70 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Überführung befand sich noch im Bau und sollte in zwei Jahren fertig sein. Ein Teil der Konstruktion hatte sich aus noch nicht bekannten Gründen gelöst und war auf Passanten und Fahrzeuge gestürzt. Banerjee beschuldigte die kommunistische Vorgängerregierung, Bauvorschriften nicht beachtet zu haben.

Vorwürfe gegen Bauunternehmen

Zudem warf sie dem privaten Bauunternehmen vor, mehrere Fristen für die Fertigstellung der Überführung nicht eingehalten zu haben. Kolkata, das frühere Kalkutta, ist die Hauptstadt von Westbengalen. Soldaten halfen Mitarbeitern des nationalen Katastrophenschutzes, zu den Eingeschlossenen vorzudringen. Große Kräne und andere Geräte wurden herbeigeschafft, um die massiven Betonplatten und Metalltrümmer beiseite zu heben. Helfer setzten auch Schneidbrenner ein. Der Chef des Katastrophenschutzes, O.P. Singh, sprach von einer "sehr, sehr herausfordernden Aufgabe".

Augenzeugen berichteten dem Fernsehsender NDTV, dass viel Verkehr zum Zeitpunkt des Unglücks geherrscht habe. "Die Gegend war sehr, sehr belebt. Motorisierte Rikschas, Taxis....", sagte einer. Häuser- und Brückeneinstürze sind in Indien nicht ungewöhnlich. Oftmals benutzen Baufirmen mangelhaftes Material oder halten Bauvorschriften nicht ein.

(ap)
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