Anklage gegen Beamte aus Sachsen Bundespolizisten sollen Crystal-Meth geschmuggelt haben

Zwickau · Drei Bundespolizisten aus Sachsen haben offenbar monatelang erhebliche Mengen der Droge Crystal aus Tschechien nach Deutschland geschmuggelt. Die beiden mutmaßlichen Täter legten ein Teilgeständnis ab.

Gegen zwei 34 und 39 Jahre alte Beamte wurde Haftbefehl erlassen, der inzwischen gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Zwickau am Dienstag sagte. Gegen einen weiteren, 41-jährigen Bundespolizisten wird ebenfalls ermittelt.

Den Bundespolizisten wird die unerlaubte Einfuhr und der Erwerb von Betäubungsmitteln vorgeworfen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler sollen sie zwischen März 2013 und Oktober 2014 in 38 Fällen Crystal über die Grenze geschmuggelt haben. Sie gaben demnach an, die Drogen zum Eigenbedarf besorgt zu haben. Bei einem Beschuldigten soll zudem 2011 Cannabis eine Rolle gespielt haben. Aufgeflogen war der Fall, über den zuerst die "Freie Presse" berichtete, laut Staatsanwaltschaft durch Hinweise aus dem Umfeld der Beschuldigten. Deren Vorgesetzter habe daraufhin Anzeige erstattet.

Crystal Meth ist in Deutschland seit längerem auf dem Vormarsch. Die Droge macht schnell abhängig und ist sehr gefährlich für die Gesundheit. Nach wie vor stammt der Großteil der Droge laut Bundeskriminalamt aus Rauschgiftlaboren in Tschechien. Vor allem im angrenzenden Sachsen und Bayern ist die Droge seit Jahren ein großes Problem, aber auch andere Bundesländer sind zunehmend betroffen.

(AFP)
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