Afghanistan Bundeswehr hinterlässt gefährliche Blindgänger in Kundus

Kabul · Dieses Erbe gereicht Deutschland nicht zur Ehre: Die Bundeswehr hat nach Recherchen des ARD-Magazins "Panorama" bei ihrem Abzug vom nordafghanischen Standort Kundus gefährliche Blindgänger auf einem Übungsgelände zurückgelassen.

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Foto: dapd, Musadeq Sadeq

Unabhängige Prüfer im Auftrag des US-Militärs hätten auf der Schießbahn "Wadi" alleine durch Sichtkontrolle rund 100 Blindgänger an der Oberfläche entdeckt, berichtete "Panorama" am Donnerstag. In dem "Panorama" vorliegenden Gutachten heiße es auch, dass das frühere Trainingsgelände dringend unter der Erde geräumt werden müsse, um Gefahren für die Bevölkerung auszuschließen. Die deutschen Soldaten waren vor knapp einem Jahr aus Kundus abgezogen.

"Panorama" berichtete, die Bundeswehr habe erst durch eine Anfrage des Magazins von dem Gutachten erfahren und eine Kopie angefordert. Die Auswertung laufe noch. Die Bundeswehr habe aber mitgeteilt, dass stillgelegte Schießbahnen grundsätzlich durch Fachpersonal an der Oberfläche geräumt würden. Das sei auch bei der Schießbahn "Wadi" geschehen. Für eine weitere Räumung etwa im Untergrund sei die Internationale Schutztruppe Isaf zuständig. Die Isaf verweist nach "Panorama"-Angaben dagegen darauf, dass die Räumung von Übungsgeländen in der Verantwortung der Truppenstellernationen liege.

(dpa)
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