Einkaufszentrum in Washington Polizei fasst Verdächtigen nach Todesschüssen

Burlington · Einen Tag nach den tödlichen Schüssen in einem Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Washington hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Einer der Polizisten sagte anschließend, der mutmaßliche Täter habe "verblödet" gewirkt.

 Fünf Menschen wurden bei dem Angriff getötet.

Fünf Menschen wurden bei dem Angriff getötet.

Foto: rtr, CLH/

Es handle sich um einen 20-Jährigen aus der Stadt Oak Habor, die etwa 40 Kilometer von Tatort in Burlington entfernt liegt, teilte die Notfallbehörde des Bezirks Skagit County am Samstag via Twitter mit. Das Tatmotiv war nach Polizeiangaben unklar. Für einen terroristischen Hintergrund gab es dem FBI zufolge keine Anzeichen.

Der Mann hatte am Freitagabend in dem Einkaufszentrum rund 100 Kilometer nördlich von Seattle fünf Menschen erschossen und dann die Flucht ergriffen. Drei Frauen und eine 16-Jährige starben noch am Tatort. Ein Mann erlag kurz darauf im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Der Verdächtige sei bereits im vergangenen Jahr einmal wegen leichter Körperverletzung festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Darüber hinaus stehen der Zeitung "Seattle Times" zufolge in seinem Vorstrafenregister drei Eintragungen wegen häuslicher Gewalt gegen seinen Stiefvater. Zudem sei er wegen Trunkenheit am Steuer ergriffen worden.

Bei der Festnahme habe er nichts gesagt und "verblödet" gewirkt, berichtete Polizist Mike Hawley. Er sei unbewaffnet gewesen. Entdeckt habe er den 20-Jährigen, als er auf Streife gewesen sei.

Die Waffe, eine Art Jagdgewehr, wurde am Tatort sichergestellt. Woher der Mann seine Waffe hatte, sei nicht klar, teilte die Polizei mit.
Bei dem Mann handele es sich um einen legalen, ständigen Einwohner der USA, der aus der Türkei eingewandert sei. Er soll am Montag vor Gericht erscheinen. Mehr als 200 Polizisten, Hundestaffeln und ein Hubschrauber hatten mehr als 20 Stunden nach dem Mann gefahndet.

Der "Seattle Times" zufolge war eines der Opfer ein 16-jähriges Mädchen. Ihre Mutter sagte, sie sei mit ihrer Tochter und deren Schwester einkaufen gewesen, dann hätten sie sich getrennt. Die 16-Jährige sei ins Kaufhaus Macy's gegangen, um nach Hosen zu suchen. Nach der Schießerei habe sie versucht, zu ihrer Tochter zu gelangen. Dann sei ihr gesagt worden, dass diese eines der Opfer sei.

Am Samstagabend versammelten sich Trauernde zu Gebeten. In der Central United Methodist Church in Sedro-Woolley wurden fünf Kerzen für die Opfer angezündet. In der His Place Community Church in Burlington standen Berater des Roten Kreuzes bereit. Sie hatten auch einen Therapiehund mitgebracht.

Burlington liegt gut 100 Kilometer nördlich von Seattle. Die Cascade-Mall ist mehr als 40 000 Quadratmeter groß.

Am 17. September hatte ein Mann in einem Einkaufszentrum in Minnesota zehn Menschen mit einem Messer verletzt. Auf der Flucht wurde er von einem Polizisten erschossen.

(jco/ap)
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