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Cecil Williams und sein Blindenhund Orlando Eine Geschichte wie ein Weihnachtsmärchen

Manche Ereignisse spielen sich noch anrührender ab, als Hollywood sie zu erzählen wagen würde. So wie im Fall von Cecil Williams und seinem Blindenhund. Der Amerikaner war in New York auf die Gleise der U-Bahn gestürzt. Sein Hund Orlando versuchte ihn zu retten. Gleich zweimal wendete sich das Schicksal zum Guten.

Blindenhund Orlando bleibt seinem Herrn Cecil Williams treu
6 Bilder

Blindenhund Orlando bleibt seinem Herrn Cecil Williams treu

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Die Geschichte des erblindeten Cecil Williams und seinem Hund Orlando bewegt Amerika. Gleich doppelt wendete sich für die beiden das Schicksal zum Guten. "Weihnachten gibt es wirklich, in New York", sagt der 61-Jährige nun unter Tränen den zahllosen Reportern, die ihn an seinem Krankenbett interviewen.

Was ist passiert? Die wundersame Geschichte nimmt ihren Anfang am Dienstag in einem U-Bahnhof von Harlem, New York. Später werden die Medien sie ungläubig als Wunder von der 125. Straße feiern. Williams, seit 18 Jahren erblindet, ist auf dem Weg zum Zahnarzt, da überkommt ihn in der Nähe der Bahnsteigkante ein Schwindel. Sein treuer Blindenhund Orlando, ein dunkler Labrador, spürt die Gefahr und versucht seinen Herrn wegzuzerren.

Das Unglück wirkt unausweichlich

Doch zu spät. Williams stürzt und fällt auf die Gleise. Orlando springt ihm hinterher und schlägt an. Durch sein Bellen werden Passanten aufmerksam. Sie sehen, wie Williams bewegungslos auf den Gleisen liegt, neben ihm der Hund, der hilflos an seinem Herrchen zieht, ihm über das Gesicht leckt. Gleichzeitig hören sie die nahende U-Bahn. Es scheint, als ob das Unglück unausweichlich ist.

Vom Bahnsteig aus rufen dem verunglückten Mann die Leute Warnungen zu. Auch Personal von der U-Bahn-Gesellschaft schaltet sich ein. Williams soll sich ins Gleisbett pressen. Es geht um Sekunden. Im Rückblick kann sich der 61-Jährige an nichts erinnern. Doch offensichtlich tat er genau das Richtige. Er und Orlando überlebten, zwei Waggons donnerten über sie hinweg. Nur ein paar leichte Blessuren trug Williams davon.

Ihre Bilder gehen um die Welt

Wegen einiger Verletzungen kommt der Blinde ins Krankenhaus. An seiner Seite: Orlando. Das Duo erweist sich auch hier als unzertrennlich. Die Bilder der beiden gehen anschließend um die Welt: Der leicht ergraute Labrador mit den Vorderbeinen auf Williams' Schoß, dessen Hand auf dem Kopf des Hundes. In den Medien werden die beiden zu Stars.

Doch das ist nur die erste Hälfte des Märchens. Denn Williams erzählt den Reportern, dass sein treuer Begleiter bereits elf Jahre alt ist und aus Altersgründen bald seinen Dienst als Blindenhund aufgeben muss. Hilfsgelder gibt es dann nur für einen neuen, einen jüngeren Hund. Als Williams traurig erzählt, dass er seinen treuen Freund gerne behalten würde, ihm aber leider das Geld fehle, um seinen Lebensabend zu finanzieren, löst das eine Welle der Hilfsbereitschaft aus.

Spontan entstehen Spendenportale

Mehrere US-Bürger sind so gerührt, dass sie im Internet Spendenportale für Williams und seinen Hund einrichten. Binnen weniger Tage kommt so viel Geld zusammen, dass es für ein Hundeleben in Saus und Braus reichen würde. Bis zum Freitag sammelte allein eine Spendenkampagne auf indiegogo.com mehr als 72.000 Dollar ein, noch zwölf Tage kann weiter gespendet werden.

Als Williams davon erfuhr, trieb ihm das Tränen der Rührung in die Augen. "Ich bin wahrlich keine Heulsuse, aber jetzt weine ich, weil sich hier Dinge ereignen, die nicht jedem widerfahren", sagte der 61-Jährige. Er sieht darin eine göttliche Vorsehung, ganz im Geist der Weihnacht. "Diese Dinge waren vorherbestimmt", sagt er. "Es ist ein Segen, ein Wunder."

Orlando jedenfalls kann sich jetzt auf einen würdigen Lebensabend an der Seite seines besten Freundes freuen. Williams versuchte unter Tränen, Worte für seine Dankbarkeit zu finden, die ihm halfen, seinen "besten Kumpel" behalten zu können.

(pst)
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