Debatte nach Charleston-Morden US-Konzerne stoppen Verkauf der Südstaaten-Flagge

New York · Der Streit über die Verwendung der Südstaatenflagge vor dem Hintergrund der Todesschüsse in einer Kirche in Charleston im US-Staat South Carolina hat führende Warenhausketten den Verkauf stoppen lassen.

#TakeDownThatFlag – US-Protest gegen Konföderiertenflagge
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Foto: Screenshot Twitter

Der Sears-Konzern teilte am Dienstag mit, er habe die Konföderierten-Fahne aus seinem Online-Verkauf genommen. Zudem sei sie auch in den Sears-Läden sowie in den Geschäften der Konzerntochter Kmart nicht zu haben. Bereits am Montag hatte die weltweit größte Handelskette Walmart angekündigt, alle Artikel mit der Flagge aus dem Sortiment zu nehmen.

Den Anstoß für diese jüngste Diskussion um die historische Südstaatenflagge gab der 21-jährige Weiße, der am Mittwoch während einer Bibelstunde in Charleston im US-Staat South Carolina in einer schwarzen Gemeinde neun Menschen erschossen hatte.

Der Mann, der allem Anschein nach aus rassistischen Motiven handelte, hatte vor der Tat mit der Flagge auf Fotos posiert. Er soll darin ein Symbol für die von ihm propagierte Überlegenheit der Weißen gesehen haben. Die Konföderierten hatten im Bürgerkrieg 1861-1865 für den Erhalt der Sklaverei gekämpft.

Die Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, will die Flagge nun doch vom Parlamentsgelände entfernen lassen. Sie nannte die Flagge ein "tief beleidigendes Symbol einer brutalen Unterdrückung". Die Flagge war bereits vor 15 Jahren nach Protesten vom Dach des Parlaments eingeholt worden, dann aber wieder angebracht worden.

Die Hersteller des umstrittenen Banners rechnen ihrerseits damit, dass die Nachfrage zumindest vorübergehend steigen wird.

(ap)
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