Pressestimmen "Charlie Hebdo": "Heute sind wir alle Frankreich"
Wir haben Pressestimmen zum Anschlag auf die französische Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" zusammengestellt.
"Le Figaro" (Frankreich): Dies ist ein Krieg, ein wirklicher Krieg. Er wird nicht von schattenhaften Mördern geführt, sondern von methodischen und organisierten Killern, deren gelassene Rohheit uns das Blut in den Adern gerinnen lässt. (...) Gegen diese Killer müssen wir zuschlagen. Ohne Schwäche und Zaghaftigkeit. Wenn der Krieg da ist, müssen wir ihn gewinnen.
"La Stampa" (Italien): Es ist der 11. September von Paris. Er ist gekommen, während Frankreich eine nur auf den ersten Blick literarische Debatte führte: Ja oder Nein zum letzten Roman von Michel Houellebecq, in dem die künftige "Unterwerfung" des Landes unter die Muslime beschrieben wird. In Wirklichkeit hat sich auch dank dieses Buches der Nervenkrieg, der die französische Seele beschäftigt, gezeigt: Immigration, Unsicherheit, Arbeitslosigkeit, Verlust der Identität. (...) Während Frankreich dieses Buch diskutierte, haben die Soldaten Allahs nicht bis 2022 gewartet, bis dem Buch zufolge in Paris der erste muslimische Präsident gewählt wird. Die Geschichte ist schneller, die Schüsse der Kalaschnikows hallen im ganzen Westen nach als wären sie die Flugzeuge des 11. Septembers. Heute sind wir alle Frankreich.
"Die Welt": Ein terroristischer Angriff von unglaublicher Kaltblütigkeit mitten im elften Pariser Arrondissement – einem multikulturellen "Bobo"-Viertel – galt einer Redaktion die in ihren besten Momenten ein würdiger Erbe Voltaires sein konnte. Das heißt: bis zum Letzten entschlossen, die Freiheit aller Denkenden jederzeit zu verteidigen.
"Berliner Zeitung": Die Toten von Paris sind Helden. Als solche müssen wir sie sehen. Wie jeder gewaltsame Tod ist auch ihr Tod vollkommen sinnlos. Wer immer jetzt versucht, sie für seine Zwecke zu vereinnahmen, begeht einen Frevel. Wir sollten hoffen, bitten und - in jeglicher Religion dieser Welt - beten, dass diese Tat nicht von den falschen Menschen für falsche Politik oder gar falsche neue Taten missbraucht wird. Wir sollten die Lehre, die diese Terroristen uns erteilt haben, verstehen und in unserem Sinn wenden. Wir, jeder Einzelne, aber auch wir Medien, sollten also die Demokratie und die Freiheit, zu der elementar die Meinungsfreiheit gehört, verteidigen und unser Recht auf eben diese Meinungsfreiheit wahrnehmen.
"Libération" (Frankreich): Sie haben "Charlie" angegriffen und damit die Toleranz, die Ablehnung von Fanatismus und Dogmatismus. Sie haben diese offene, religionsfreie und friedfertige Linke angegriffen, die sich sicherlich über den Zustand der Welt empört, sich jedoch lieber darüber lustig macht, als anderen ihren Katechismus aufzuzwingen. Die Fanatiker verteidigen keine Religion, weil Religion tolerant sein kann, und sie verteidigen nicht die Muslime, die in ihrer überwältigenden Mehrheit mit Entsetzen auf diese niederträchtigen Morde reagiert haben. Die Fanatiker greifen die Freiheit an. Alle Republikaner sind vereint gegen den Gegner. Dieser Gegner ist der Terrorismus, nicht der Islam, der Gegner ist der Fanatismus, keine Religion, und der Gegner ist der Extremismus. Der hat nichts zu tun mit unseren muslimischen Mitbürgern.
"Süddeutsche Zeitung": Für die Moslems in Frankreich und in den Nachbarländern ist das Problem anderer Natur. Die Mehrheit, die unter dem Gesetz und in Ruhe leben will, hat es einfach, ihre Haltung offen auszudrücken. Entrüstung entspricht ihrer Interessenlage. Doch wie der berühmte Fisch im Wasser bewegen sich im Schatten dieser Mehrheit radikale Minderheiten. Sie verbreiten ihre Propaganda im Internet weitgehend unbehindert und wenden sich vor allem an junge Leute.
"La Croix" (Frankreich): Journalisten haben angesichts des Tods keinen Sonderstatus. Doch wer Medien und damit die Informationsfreiheit angreift, lehnt eine Gesellschaft der Debatte, der Frechheit und des Pluralismus ab. Und er greift das Fundament der Demokratie an. (...) Bewahren wir nun ruhiges Blut und Würde, lassen wir uns nicht zur Panik hinreißen, lehnen wir es ab, dieses Drama auf irgendeine Weise politisch auszuschlachten. Dieser Zusammenhalt ist unsere Art und Weise, die Opfer zu würdigen.
"Le Parisien/Aujourd'hui en France" (Frankreich): Die spontanen Versammlungen, die überall in unserem Land stattfanden, haben es gezeigt – wir haben verstanden, was unsere einzigen Waffen angesichts der Rohheit sind: Wir müssen immer wieder, gemeinsam sowie laut und deutlich sagen, dass wir unsere Freiheit und unsere Werte niemals ermorden lassen werden.
"Frankfurter Allgemeine Zeitung": Mittlerweile muss man von einem globalen Schlachtfeld sprechen, auf dem Terrormilizen, Kommandogruppen und Einzelgänger ihre islamistisch inspirierten Gewalt- und Rachephantasien ausleben.
"Rheinische Post": Was muss nun unsere Reaktion sein? Keine Karikaturen mehr drucken, die den Islam aufs Korn nehmen? Menschlich nachvollziehbar wäre es. Angst ist ein Menschenrecht. Und den Mut, die persönliche Sicherheit für die gesellschaftliche Freiheit zu riskieren, kann niemand verlangen. Und doch wäre Selbstzensur die falsche Wahl. Gewiss. Redaktionen und Karikaturisten müssen nicht alles senden und zeichnen, nur weil sie es dürfen. Eine Provokation um der Provokation willen ist keine journalistische Kompetenz. Aber Zuspitzung und Sarkasmus gehören zur DNA von Karikaturisten. Wir alle haben die Verantwortung, für diese Freiheit weiter einzustehen. Jeden Tag. Und immer wieder. Die Männer und Frauen von "Charlie Hebdo" haben diesen Mut gezeigt. Sie sind Vorbilder.
"Nürnberger Nachrichten": So entsetzlich dieses Blutbad in den Räumen der Satire-Zeitung Charlie Hebdo ist, es gibt in Frankreich Gruppierungen, die eine klammheimliche Freude kaum werden unterdrücken können. Es ist also eingetreten, wovor sie stets gewarnt haben, werden Anhänger des rechtsextremen Front Nationa trompeten. In Deutschland hat AfD-VizeGauland gerade eine unglaubliche Kostprobe davon gegeben und die Pegida-Proteste gerechtfertigt.
"Bild": Die Terroristen wollen einen globalen Gottesstaat, in dem radikal-islamistische Gesetze den Alltag regeln und einschnüren. Das Einzige, was wir dagegen tun können, ist, furchtlos so zu leben, wie wir leben. Schreiben, was wir schreiben wollen. Zeichnen, malen, dichten, aussprechen, wonach uns der Sinn steht. Der Preis dafür kann in einer Welt des Terrors immer das Leben sein, das müssen wir stets wissen. Aber wenn wir nicht bereit sind, ihn zu zahlen, sind wir auch nicht frei. Unsere Kollegen in Paris haben diesen höchsten Preis der Freiheit gezahlt. Wir verneigen uns vor ihnen.
"Stuttgarter Zeitung": Es wäre fatal, wenn sich nach dem Attentat von Paris Scharfmacher auf beiden Seiten durchsetzen würden. Es darf weder eine klammheimliche Freude über den Anschlag auf ein islamkritisches Magazin geben, noch dürfen Bürger muslimischen Glaubens einem Generalverdacht ausgesetzt werden. Sonst hätten die brutalen Attentäter ihr Ziel doch noch erreicht: die westlichen Werte zu zerstören und Hass zu säen.
"Westdeutsche Zeitung": Der Massenmord an der Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" ist Teil des islamistischen Krieges gegen die westliche Zivilisation und alle demokratisch gesinnten Muslime. Es ist an der Zeit zu akzeptieren, dass wir diesem Krieg nicht ausweichen können. Der auf das Herz der Demokratie zielende Terrorakt von Paris macht nur einmal mehr deutlich, dass die letzte Linie schon lange überschritten ist.
"Augsburger Allgemeine": Über Karikaturen werden Erkenntnisse vermittelt. Sie sind wichtige Diskussionsbeiträge. Auch für sie gilt die Meinungsfreiheit. Was wäre, wenn es diesen zentralen Wert unserer Gesellschaft nicht gäbe? Den einen missfällt eine Karikatur, andere nehmen Anstoß an einem gedruckten Kommentar, wieder andere empören sich über eine mündliche Äußerung. Doch das muss jeder ertragen - auch um seiner eigenen Freiheit willen.
"Hannoversche Allgemeine Zeitung": Die Mörder rufen mit dem Blutbad von Paris etwas zutiefst Beunruhigendes in Erinnerung, was islamistischen Terror immer schon auszeichnete. Er ist nicht etwa eine Reaktion auf ein eigenes substanzielles Angegriffensein. Wurde jemals jemand gezwungen, sich Satiren aus dem Heft "Charlie Hebdo" anzusehen? Nein. Unerträglich erschien den Mördern in Wahrheit schon der Umstand, dass es in Paris überhaupt jemanden gibt, der auf so grundsätzliche Art anders denkt und anders ist als sie selbst. Paris ist eine tolerante, weltoffene Stadt. Für die große Masse friedliebender Moslems, die dort leben, gibt es nichts, worüber sie sich beklagen können. Doch Toleranz allein ist noch kein Schutz gegen Attacken der Intoleranten.
"Thüringische Landeszeitung": Karikaturen, ob in der TLZ, im Magazin "Charlie Hebdo" oder in anderen Zeitungen, spitzen Themen immer zu und wollen zeitgleich unterhaltsam sein. Sie üben auf eine einzigartige Weise Kritik an politischen oder gesellschaftlichen Verhältnissen. Mit spitzer Feder wird so mancher dadurch auch bloßgestellt. Manche Karikatur mag auch geschmacklos sein. Und trotzdem gilt: Karikaturen dürfen zurecht vor niemanden Rücksicht nehmen – weder vor Politikern, Unternehmern, Kulturschaffenden oder auch vor Kirchenvertretern. Sie alle müssen sich dieser Satire stellen – und am besten selbst darüber lachen.
"Nordwest-Zeitung": Der Terror islamistischer Fanatiker ist erschreckend nah. Seit dem Anschlag auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" weiß jeder, dass die brutalen Fanatiker nicht vor westlichen Gesellschaften und deren Werten Halt machen. Im Gegenteil: Die Freiheit von Meinung und Kunst bedeuten diesen verblendeten Eiferern nichts. Sie berufen sich auf Allah und missbrauchen zugleich seinen Namen auf übelste Weise. Der Anschlag wird die politischen Debatten über Zuwanderung in Frankreich, aber auch in Deutschland befeuern. Schon versuchen ausländerfeindliche Organisationen aus dem Blutbad Kapital zu schlagen. Die selbst ernannten Retter des Abendlandes namens Pegida sehen sich in ihrer Ablehnung von Muslimen bestätigt. Diesen Triumph aber sollten wir den Terroristen von Paris nicht gönnen. Es gilt, jetzt erst recht die demokratischen Werte zu betonen und Ausländer nicht mit dumpfen Parolen unter Generalverdacht zu stellen.
"Rhein-Zeitung": Das Grausamste am Grauen von Paris ist: Dieser Anschlag ist ein Fiasko für alle auf beiden Seiten, die guten Willens sind. Den Extremisten unter den Muslimen vermittelt es ein fatales Beispiel scheinbarer Stärke, den islamfeindlichen Strömungen in ganz Europa wird es Zulauf bescheren. Und alle in der Mitte, die sich menschlichen Werten statt fanatisch überinterpretierten Koranzeilen verpflichtet fühlen, geraten von beiden Seiten unter Druck.
"Offenburger Tagesblatt": Vieles deutet auf einen radikal-islamistischen Hintergrund für den Terrorakt hin. Sollten sich nun die deutschen Pegida-Anhänger des Pariser Überfalls als Vehikel bedienen, um neue Kraft für ihr anti-islamisches Polemisieren zu tanken, so würden sie sich nur selbst entlarven. Denn islamistischer Terrorismus hat nichts mit dem Islam zu tun; diese Differenzierung sollten wir alle hinkriegen.
"Badisches Tagblatt": Was gestern Morgen in Paris geschehen ist, ist jedoch nicht nur ein Anschlag auf eine Satire-Zeitschrift oder die freie Presse, es ist nicht nur ein weiterer barbarischer Akt mit Todesopfern – nein, es ist ein Anschlag auf die Grundfesten des europäischen Gemeinwesens. Die Attentäter von Paris sind Feinde einer offenen Gesellschaft - und sie liefern dazu noch denen Argumente, die unsere Gesellschaft gern etwas geschlossener – sprich: totalitärer – hätten. Es ist eine wahrhaft perfide Doppelstrategie, die nicht aufgehen darf. Die Verantwortlichen dieses Blutbads, die Mörder, aber auch die Hassprediger und Scharfmacher müssen deshalb zur Verantwortung gezogen werden. Die Menschen in Europa müssen zwar ewig wachsam bleiben. Das sei der Preis der Freiheit, wie der in Österreich geborene britische Philosoph Karl Popper schrieb. Aber sie müssen auch dafür Sorge tragen, dass das, was die Mörder von Paris attackiert haben – die offene, die plurale Gesellschaft –, nicht zu Grabe getragen wird.
"Westfalenpost": Die Verbindung aus Ideologie und Terror hinterlässt eine tief getroffene Gesellschaft und verbreitet Angst. Denn dieser Fundamentalismus will nicht nur Journalisten und Medien einschüchtern. Er will die Gesellschaft verändern. Er stellt unser Staatssystem auf eine Belastungsprobe. Doch er unterschätzt die Stärke der Freiheit. Und deshalb werden wir weiterhin sagen, was wir denken. Wir werden weiterhin das kritisieren, was wir für richtig halten - das sind wir den Opfern von Paris und ihren Angehörigen schuldig.
"Schwäbische Zeitung": Die bewusste Provokation und der ätzende Spott gegenüber allem und jedem, gegenüber Autoritäten und Religionen, auch gegenüber dem Propheten Mohammed, haben die Journalisten des "Charlie Hebdo" am Mittwoch zu Opfern gemacht. Die politischen Folgen des blutigen Anschlags werden schwer wiegen: die Rechtspopulistin Marine Le Pen etwa hat gute Chancen, zur nächsten Präsidentin Frankreichs gewählt zu werden. Die freie Meinungsäußerung ist einzigartig und überhaupt nicht verhandelbar. Dass eine Mohammed-Karikatur von einigen als herabsetzend empfunden werden mag, so wie manche vor Jahren die "Satanischen Verse" von Salman Rushdie blasphemisch fanden, mag sein. Darauf mit politisch korrektem Schweigen, mit Angst und Kuschen zu reagieren, wäre falsch.
"Der Tagesspiegel": Für Mord und Terror gibt es keine Rechtfertigung. Deshalb verbietet sich jede anklagende Ursachenforschung. Wer jetzt mit erhobenem Zeigefinger über Integrationsprobleme, Diskriminierung, hohe Arbeitslosigkeit, die Rhetorik von Le Pen oder blasphemische Zeichnungen redet, verwischt die Grenze zwischen Gesellschaft und Gewalt.
"Rheinpfalz": "Gott ist groß", riefen die Attentäter von Paris und eröffneten das Feuer. Sie mähten Karikaturisten und Autoren des Satiremagazins "Charlie Hebdo" nieder, dann auch zwei Polizisten. Sie schossen auf das Lachen. Und um das Lachen zu töten, mordeten sie zwölf Menschen. Was für einen furchtbaren, was für einen mörderischen Gott müssen diese Menschen in sich tragen. (...) Sie sagen, sie töteten für ihren Gott. Doch sie töten nur für ihre eigene Ausschließlichkeit, für ihre Wahrheit, die kein Nachdenken erlaubt und kein Lachen erträgt. Wie klein, wie kleingläubig muss solch ein Glaube sein! (...) Wenn Terroristen Meinungen morden, müssen wir umso unerschrockener unsere Meinung sagen. Wenn Terroristen das Lachen meucheln, müssen wir ihnen entgegenlachen. Denn unsere Überzeugung von der Freiheit des Gedankens, der Freiheit der Presse, der Freiheit des Glaubens ist unerschütterlich. Gewehrkugeln können sie nicht töten.
"Kölner Stadtanzeiger": Es ist pervers, wenn die Täter ein angeblich göttliches Gesetz für ihre inhumanen Machtgelüste in Anspruch nehmen. Und wenn die Terroristen – wie berichtet – mit der Parole "Allah ist groß" das Feuer auf ihre Opfer eröffnet haben, haben sie in Wahrheit das Glaubensbekenntnis des Islams in sein Gegenteil verkehrt.
"Pforzheimer Zeitung": Dieser Anschlag macht wütend – und er macht ängstlich. Wütend ob der Skrupellosigkeit von Fanatikern, die wahllos auf Menschen schießen. Und wütend ob des Angriffs auf die Meinungsfreiheit. Was sind das für Wesen, was ist das für eine Welt? Und hier setzt die Angst ein. Die Angst vor Menschen, die zutiefst unmenschlich sind, weil sie weder Gewissen noch Moral in sich tragen. Die Angst vor der Machtlosigkeit gegenüber derartigen Anschlägen. Denn die zivilisierte Welt kann nicht all ihre Gebäude verbarrikadieren und bewachen, um sich vor Terroristen zu schützen. Täte sie das, verlöre sie einen ihrer teuersten Werte: Freiheit. Neben Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Gemeinsinn ist sie Grundpfeiler jeder humanen Gesellschaft. Sie zu verteidigen bedeutet, dem Terror nicht klein beizugeben. Wir dürfen es uns nicht nehmen lassen, uns offen zu äußern und ungehindert zu bewegen. Denn Freiheit ist die beste Waffe gegen Barbarei.
"Stuttgarter Nachrichten": Und die Mohammed-Karikaturen, die weltweit Muslime empörten? Dreimal in 20 Jahren habe es so etwas gegeben, hat der Redaktionsleiter des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" geantwortet. Gestern ist "Charb", so sein Kürzel, ermordet worden. Mit elf anderen. Gut und selbstverständlich, dass der Rat der Muslime in Frankreich "im Namen aller Muslime" den Anschlag als barbarisch verurteilt. Richtig ist aber auch, dass es wieder die schmutzige, blutige Seite des Islam ist, die Verderben bringt. Über Menschen wie über westliche Werte. Und die Abermillionen friedliche Muslime diskreditiert, die fast täglich miterleben müssen, dass heute an den Händen keiner anderen Religion so viel Blut klebt wie an denen des Islam. Von Fanatikern und Verbrechern. Gewiss. Von wenigen in der ganzen großen Schar. Richtig. Und doch: Es kann keiner bestreiten, dass sich der islamistische Terror auf einen politisch gesteuerten, religiös-eifernden Hintergrund stützt.
"Hessische/Niedersächsische Allgemeine": Das Attentat von Paris geht uns alle an. Nicht nur, weil es uns nah kam, mitten in einer europäischen Touristenmetropole. Es ist ein Anschlag auch auf unsere offene, demokratische Gesellschaft, auf unsere Grundrechte, hier zuerst das Recht auf Meinungsfreiheit. Darüber mögen nicht zuletzt diejenigen nachdenken, die in diesen Tagen auch in Deutschland der Presse so gern eins auf die Fresse geben wollen. Reagieren wir besonnen. Und erinnern uns daran, dass die Trennlinie nicht zwischen Nationalitäten oder religiösen Bekenntnissen verläuft. Sondern zwischen denen, die auf die Demokratie setzen und jenen, denen das Zuschlagen leichter fällt als das Nachdenken. Ihnen muss mit Erziehung und Integration, mit Argumenten, und wenn alles nicht hilft, mit Polizei und Gesetz begegnet werden.
"Der neue Tag": Die Zeichner und die Redakteure des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" spießten unbeugsam und treffend jene Ideologen auf, die unserer offenen Gesellschaft den Krieg erklärt haben. Die Männer und Frauen sind Helden im Kampf um die Freiheit. Denn sie ließen sich nicht einschüchtern, weder durch Drohungen noch durch vorangegangene Anschläge. Wer ihrem Vermächtnis gerecht werden will, sollte sich ein Beispiel an ihrem Mut nehmen.
"Trierischer Volksfreund": Mit ihrer Satire ist die Zeitung Charlie Hebdo bis an die Grenzen gegangen. Sie karikierte Muslime, aber auch Christen oder Juden. Damit hat das französische Blatt sicher im Kampf für die Meinungsfreiheit religiöse Gefühle verletzt, getötet hat es aber nie jemanden. Das ist am Mittwoch passiert, als vermutlich islamistische Attentäter kaltblütig fast die ganze Redaktion von Charlie Hebdo auslöschten. Zwölf Menschen starben bei dem Anschlag in Paris, darunter der Chefredakteur. Es war ein brutaler Angriff auf die Pressefreiheit, wie er sonst vielleicht in Somalia oder Pakistan passiert. Aber eben nicht in Frankreich, wo Freiheit neben Gleichheit und Brüderlichkeit zu den Grundwerten der Republik gehört.
"MItteldeutsche Zeitung": Es ist pervers, wenn die Täter ein angeblich göttliches Gesetz für ihre inhumanen Machtgelüste beanspruchen. Und wenn die Terroristen – wie berichtet – mit der Parole "Allah ist groß" das Feuer auf ihre Opfer eröffnet haben, haben sie in Wahrheit das Glaubensbekenntnis des Islams in sein Gegenteil verkehrt: Ein Gott, in dessen Name so etwas geschieht, ist ein Nichts. Und groß sind allein der Unverstand der Täter, das Unrecht, das sie begehen. Noch nicht einmal die Spur einer Rechtfertigung kann der Hinweis sein, dass die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" mit islam-kritischen Beiträgen immer wieder an die Grenzen des Anstands und des guten Geschmacks gerührt – um nicht zu sagen: sie überschritten – hat.
"Rhein-Neckar-Zeitung": Der Slogan der Stunde heißt "Ich bin Charlie Hebdo". Ihn sollten alle rufen. Auch moslemische Verbände. In dem Slogan steckt der Wille zum Kampf für die Freiheit, der Wille, dem Terror zu trotzen. Und wenn er von Paris über Wien und Teheran bis nach Jakarta, Sydney, Rio und Washington nur laut genug gerufen würde, dann wäre schon viel gewonnen.
"Südwest Presse": Die zwölf Frauen und Männer, die beim Anschlag auf die Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" im Kugelhagel islamistischer Terroristen starben, sind Helden. Helden, die nicht nur für den Gedanken der Meinungs- und Pressefreiheit einstanden. Sondern für die Ideale eines aufgeklärten Europas, das, wie der Schriftsteller Navid Kermani es gestern formulierte, "den Menschen ungeachtet ihres Geschlechts, ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung Würde, Freiheit und gleiche Rechte zuspricht – auch und zumal den Muslimen". Dieses Recht hat das Magazin für sich in Anspruch genommen – frech, unverblümt, ohne Rücksicht auf eine religiöse Gruppierung oder eine Partei. Islamisten gerieten genauso ins Visier wie die Kirche oder die Regierenden. Für uns ein selbstverständliches, in den Verfassungen Europas verankertes Recht. In den Augen der verblendeten, blutrünstigen Mörder eine Gotteslästerung. Die Lehre aus dem sinnlosen Tod der Journalisten kann deshalb nur eine sein: an diesem Kurs der Toleranz und Freiheit festzuhalten, unsere Werte weder dem Angriff der Terroristen zu opfern noch den vermeintlichen Verteidigern des Abendlandes, die in Europa nun zum Kampf gegen den Islam aufrufen. "Ich sterbe lieber aufrecht, als auf Knien zu leben", sagte Chefredakteur Charbonnier in einem Interview. Die Redakteure wollten sich keiner Ideologie beugen.
Ihr Tod ist uns Verpflichtung.
"Volksstimme": Selten hat sich Europa in den vergangenen Monaten so geeint gezeigt wie nach dem Grauen von Paris. Die mörderische Attacke auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" wird von London bis Berlin als ein Angriff auf die offenen europäischen Gesellschaften insgesamt gebrandmarkt. Das Massaker in Frankreichs Hauptstadt zielt darauf, die Pressefreiheit hinzurichten. Zu deren Vielfalt gehören kritische Blätter wie "Charlie Hebdo". Das Magazin steht seit Jahr und Tag im Fokus islamistischer Extremisten. Es wäre aber fatal, für die Schreckenstat Millionen französische Muslims in Kollektivschuld nehmen zu wollen. Terrorakte schlagen tiefe Wunden, können aber zugleich Solidarität wachrufen. Die scheint verschüttet zu sein, wenn sich europäische Regierungen fortgesetzt überwerfen. Hinter der Trauer um die Toten von Paris verschwinden zumindest für den Moment wirtschaftliche Gegensätze und nationale Befindlichkeiten in Europa.
"Die Presse" (Österreich): Umso wichtiger ist nun, dass verantwortungsvolle Politiker, darunter auch Frankreichs konservativer Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, deutlich sagen, dass Terroristen, die im Namen eines pervertierten Islam Verbrechen verüben, nicht mit der Mehrheit anständiger muslimischer Bürger in einen Topf geworfen werden dürfen. Eines aber ist auch klar: Europa darf nicht vor radikalen Spinnern, die Grundwerte wie die Meinungsfreiheit mit Kalaschnikows attackieren, in die Knie gehen. Das sind wir den mutigen Kollegen von 'Charlie Hebdo' schuldig. Möge ihnen keiner posthum auch nur hinter vorgehaltener Hand vorwerfen, sie hätten ihr Schicksal herausgefordert. Denn nur solange wir über alles lachen dürfen, sind wir frei.
"Neue Zürche Zeitung" (Schweiz): In den Kriegsgebieten des Nahen Ostens schiessen die Terroristen bewusst auf Journalisten, um die Öffentlichkeit blind zu machen. Es soll kein halbwegs freier Blick mehr möglich sein auf das, was dort vor sich geht. Nur tote Journalisten sind gut für die Wahrheit der Terroristen. Insofern scheint es konsequent, wenn diese ihren Kampf in den Westen ausweiten und auch hier Journalisten oder Satiriker totschiessen. Der Angriff auf "Charlie Hebdo" ist darum ein Angriff auf unsere Zivilisation. Wir müssen ihn mit Konsequenz, Mut und Ausdauer abwehren.
"Der Standard" (Österreich): Die vielen Muslime und Musliminnen, die in Europa leben, sind heute keine anderen, als sie gestern waren: Das als Maxime des Denkens und Handelns am Tag nach dem Attentat in Paris von reflektierenden Menschen einzufordern ist möglich - und die Mehrheit wird es auch so halten. Dennoch ist zu fürchten, dass das Morden in der Redaktion von Charlie Hebdo, das unter dem Ruf der Rache für den Propheten des Islam verübt wurde, in der Zukunft einmal als Wendepunkt der Beziehung zwischen Nichtmuslimen und Muslimen in Europa ausgemacht werden wird.
"Nepszabadsag" (Ungarn): Wie sehr dies alles nach einem Konflikt zwischen dem Westen und der islamischen Welt aussehen mag, so handelt es sich hier gar nicht um eine Religionsfrage. (...) Auch anderswo fallen Journalisten Mördern zum Opfer, die den Machtinteressen ihrer Auftraggeber dienen. (...) All diesen Morden und Akten der Aggression ist gemeinsam, dass die Täter und ihre Anstifter keine Meinung dulden, die von der ihrigen abweicht. Sie wollen die Verbreitung von ihnen nicht genehmen Informationen unterdrücken. Jeder zum Verstummen gebrachte Reporter und Kommentator ist ein Verlust für uns, weil dadurch unser Wissen über die Welt lückenhafter, unser Denken ärmer und unsere Meinungsbildung spekulativer wird. Deshalb dürfen wir das nicht zulassen.
"Politiken" (Dänemark): Der Angriff auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo ist eine besonders niederträchtige Attacke, und es ist schockierend, dass er auf Menschen verübt wurde, die durch Worte und Zeichnungen wirken. Er ist ein Attentat auf unsere Freiheit und die Prinzipien, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist. Damit treffen die Kugeln der Mörder mehr als die Opfer. Frankreich hat eine stolze Tradition der Aufklärung, Meinungsfreiheit und Religionskritik, zu der sich Charlie Hebdo bekennt und die das Magazin weiterführt. Das Attentat war ein Attentat auf das Erbe der Französischen Revolution, auf dem alle westlichen Demokratien gründen.
"El País (Spanien): Die Mörder von Paris haben in das Herz unserer individuellen und kollektiven Freiheit geschossen. Dieses Verbrechen stärkt die Gewissheit, dass es nötig ist, gegen die Ignoranz, den Obskurantismus und den religiösen Fanatismus zu kämpfen – in diesem Fall den des radikalen Islamismus, der wahrscheinlich die Verantwortung trägt für dieses jüngste Verbrechen. Vor den zerschossenen Körpern des Leiters und der wichtigsten Zeichner der Zeitschrift Charlie Hebdo sowie der Polizisten, die alle kaltblütig ermordet wurden, ist daher mit mehr Entschlossenheit denn je das Bekenntnis zu erneuern, weiter für die Demokratie zu arbeiten.
"La Libre" (Belgien): Dieser Angriff ist in seiner Wirkung und seiner Gewalt genauso schwerwiegend wie jener, der am 11. September 2001 New York getroffen hat. Morgen, in acht Tagen, in einem Monat, werden andere Terroristen zuschlagen. Im Namen Gottes, eines Propheten, dessen Botschaft sie verdrehen. Denn der islamistische Weg scheint den Vorzug zu bekommen. Was tun? Wir sind in Trauer. Wir, die wir in einer Gesellschaft der Freiheit, der Toleranz, der Gleichheit, der Gerechtigkeit leben wollen. Der erste Irrtum wäre es, der Gesamtheit der Muslime die Praktiken einer Handvoll Fanatiker zuzuschreiben, die vor nichts Respekt hat.
"Hospodarske noviny" (Tschechien): Die Freiheit der Meinungsäußerung ist eine der Grundsäulen unserer Zivilisation. Letztlich geht es nicht darum, was gesagt wird oder wie es gesagt wird, sondern darum, dass alles Mögliche frei geäußert werden kann. Der barbarische Angriff auf die Redaktion der Pariser Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" ist nicht nur ein Angriff gegen eine konkrete Meinung. Es ist ein Angriff auf die Grundlagen der freiheitlichen westlichen Gesellschaft. Deshalb darf dem Terror nicht um einen Millimeter nachgegeben werden
"Independent" (Großbritannien): Alle Presseorgane, in der arabischen Welt ebenso wie im Westen, sollten die ermordeten Zeichner von "Charlie Hebdo" als Märtyrer betrachten. Sie sollten die Standfestigkeit dieser Satiriker als die wagemutigsten Journalisten in Europa würdigen, auch wenn ihre Veröffentlichungen anstößig sein könnten, so wie die Mohammed-Karikaturen 2011. Es war das Recht von "Charlie Hebdo", anstößig zu sein. Das Magazin war dabei gerecht: Katholizismus, Judaismus und Islam wurden gleichermaßen respektlos behandelt. Mit dem Erstarken islamistischer Terrorgruppen und Angriffen auf Zeitungsredaktionen haben andere Publikationen Rücksicht auf muslimische Empfindlichkeiten genommen. "Charlie Hebdo" hat dies trotz der Warnungen der Polizei abgelehnt.
"24 Tschassa" (Bulgarien): Das ist ein weiterer Anschlag von Islamisten in diesen Wochen, allerdings der blutigste. Das ist der europäische 11. September. Frankreich ist mit sechs Millionen das Land mit der größten Zahl von Muslimen in Europa. In Deutschland sind es vier Millionen. Beide muslimische Gemeinschaften haben allerdings wenig gemeinsam. In Deutschland leben vor allem Türken sunnitischer Glaubensrichtung, die weltlich gesinnt sind. In Frankreich sind aber Araber die Mehrzahl der Muslime - dabei sind sie Schiiten, die als die Armen im Islam gelten. (...) Das einzige gemeinsame zwischen den muslimischen Gemeinschaften in Deutschland und in Frankreich ist der sich radikalisierende Hass.
"Le Soir" (Belgien): Wie das Abgleiten verhindern und die Konfrontationen zwischen den Gemeinschaften, die untergründig bereits vorhanden sind? Wie vermeiden, dass das Attentat von "Charlie Hebdo" – der europäische 11. September – nicht Hass und Bannflüche freisetzt, die so oft schon gerade noch unterdrückt worden sind, und dass er die europäischen Gesellschaften in Orte der Auseinandersetzung und der Ablehnung von Freiraum verwandelt?
"Sme" (Slowakei): Kluge Debatten darüber, dass es sich um eine falsche Auslegung handle, wenn sich Terroristen auf den Koran berufen, helfen uns nicht, wenn gerade der militante und gewalttätige Islam vor den Augen Europas seine Anziehungskraft und Anhängerzahl erhöht. Solange die liberale Mehrheit der Muslime mehr oder weniger schweigt und nicht gegen die Islamisten in den eigenen Reihen einen entschlossenen Kampf um Herz und Verstand aufnimmt, wird es weiter Terroropfer geben.
"Rzeczpospolita" (Polen): Der Pariser Anschlag von Mittwoch war besonders. Er richtete sich gegen die Freiheit des Wortes. Gegen die Vierte Gewalt, ein unerlässliches Element der Demokratie. Und gegen Journalistenkollegen, die sich nicht nur mit Worten, sondern mit Zeichnungen äußerten. Die Toten wurden zu Symbolen. Vielleicht würde ihnen dieser Ausdruck missfallen, aber sie wurden zu Märtyrern der Prinzipien, die uns, die Zivilisation des Westens, von den extremistischen Islamisten unterscheiden, die unsere Zivilisation hassen.
"De Telegraaf" (Niederlande): Die Freiheit im Westen ist einmal mehr zum Angriffsziel geworden, aber sie wird niemals vernichtet werden. Seit dem vergangenen Jahr stellt die Terroristenarmee IS eine neue Bedrohung dar, auch für die nationale Sicherheit in Europa. Immer wieder wird gewarnt vor terroristischen Taten zurückkehrender Dschihadisten. (...) Der Anschlag in Paris zeigt, wie akut diese Gefahr ist. Das muss zu einem härteren Vorgehen führen mit einem besseren und sichtbaren Schutz gefährdeter Objekte. Glaubensbarbaren, die auf unsere Vernichtung aus sind, müssen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft und ausgeschaltet werden. Wir sind es uns selbst schuldig, das freie Wort um jeden Preis zu verteidigen. Wir lassen uns keine Angst machen.
"De Morgen" (Belgien): Wenn wir nun intoleranter werden, fundamentalistischer in unseren Einstellungen Anderen gegenüber, ängstlicher, empfänglicher für autoritäre Ideen, und eher bereit sind, demokratische Rechte aus "Sicherheitserwägungen" aufzugeben, dann haben diese Terroristen ihr Ziel erreicht – denn dann sind wir genauso geworden wie sie. Das Einzige, was wir heute – machtlos und frustriert – tun können, ist, Inspiration aus dem zu ziehen, wie die Norweger die Anschläge des Attentäters Breivik verarbeitet haben: mit der Suche nach dem Wesen ihres Gesellschaftsmodells, statt es aus Angst niederzureißen. Indem wir nach Verbundenheit und Wärme suchen und Gefühlskälte und Angst nicht zulassen.
"L'Echo" (Belgien): Der Terror greift Ideen an, Worte, Bilder, jene, die sie transportieren, sie tragen, sie anstoßen, sie verspotten. (Er greift an) Eine Säule der Demokratie, der freien Presse. Die Verrückten sind auf den Straßen von Paris oder anderswo unterwegs, im Glauben, sie hätten Ideen zur Strecke gebracht, vielleicht ihren Glauben gerächt, aber sie haben nur Menschen getötet und deren Ideale bestärkt. Denn so wie es ohne Zweifel leider immer Fanatiker geben wird, die versuchen diese zu ermorden, so wird es immer Menschen geben, um die Gerechtigkeit zu verteidigen, die Intelligenz hochzuhalten und das Licht zu bewahren.
"Pravda" (Slowakei): Die Fanatiker und fundamentalistischen Planer großer Angriffe auf den Westen rechnen direkt damit, dass jeder erfolgreiche Terroranschlag eine Welle antiislamischer Stimmungen hervorruft. Denn gerade die Stärkung islamfeindlicher Fanatiker im Westen bereitet den Boden für die Rekrutierung neuer islamistischer Fanatiker auf der Gegenseite. Wir dürfen nicht erlauben, dass sie mit diesem Kalkül Erfolg haben.
"Adevarul" (Rumänien): Das Problem ist gravierend, denn leider haben die Verantwortlichen in Brüssel mit ihrer Konzeptlosigkeit verschuldet, dass die Dinge ihren Lauf genommen haben. Es gab keine wirkliche Umsetzung einer Gesetzgebung zur illegalen Migration, keinen Mut, einen gemeinsamen rechtlichen Rahmen im Verteidigungsbereich und im Kampf gegen den Terrorismus zu schaffen. Reagiert hat man nur mit verzweifelten und dramatischen, aber nutzlosen Presseerklärungen, wenn es zu tragischen Vorfällen wie jetzt in Paris kam.