Anschlag auf "Charlie Hebdo" 18-jähriger Verdächtiger soll zur Tatzeit in der Schule gewesen sein

Charleville-Mézières · Schulfreunde und Nachbarn des 18-jährigen Mourad Hamyd, nach dem die französische Polizei wegen des blutigen Anschlags auf die Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" gefahndet hat, haben Zweifel an dessen Komplizenschaft angemeldet.

 Die beiden anderen Verdächtigen sind noch flüchtig.

Die beiden anderen Verdächtigen sind noch flüchtig.

Foto: dpa, bl uw

"Mourad ist gestern den ganzen Vormittag über in der Schule gewesen", sagte dessen Mitschüler Anis am Donnerstag im nordfranzösischen Charleville. "Es gibt jede Menge Zeugen. Ich verstehe nicht, weshalb er in Polizeigewahrsam ist." Auch eine islamistische Ausrichtung des 18-Jährigen bestritten seine Bekannten.

Hamyd ist der Schwager eines der beiden Hauptverdächtigen des Anschlags auf "Charlie Hebdo", bei dem am Mittwoch in Paris zwölf Menschen getötet wurden. Er hatte sich noch am Abend der Polizei in der Stadt Charleville-Mézières gestellt, nachdem sein Name in sozialen Netzwerken im Internet zirkulierte. Die beiden Hauptverdächtigen - der 32-jährige Cherif Kouachi und sein 34-jähriger Bruder Said - sind weiter auf der Flucht.

Mourad sei ein "sehr netter Junge, der mit den Fundamentalisten nichts zu tun hat", hob sein Schulkamerad hervor. "Er ist Muslim, aber gemäßigt." Eine andere Schulfreundin berichtete, Mourad Hamyd habe ihnen erzählt, die Polizei sei bei ihm und er verstehe nicht, was los sei. Die Familienmitglieder seien zwar praktizierende Muslime, aber würden nie "so etwas" tun - auch nicht den Attentätern bei der Flucht helfen. Nachbarn der Familie äußerten sich ähnlich.

(AFP)
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