Französisches Kulturzentrum angezündet Vier Tote bei "Charlie Hebdo"-Protesten im Niger

Niamey/Paris · Aus Protest gegen eine "Charlie Hebdo"-Karikatur haben aufgebrachte Muslime im zentralafrikanischen Niger ein französisches Kulturzentrum angezündet. Vier Menschen kamen dabei ums Leben.

 Im Niger protestieren Muslime mit dem Spruch: "Ich bin nicht Charlie."

Im Niger protestieren Muslime mit dem Spruch: "Ich bin nicht Charlie."

Foto: afp, Seyllou/le

Hunderte Menschen seien nach dem Freitagsgebet vor das Kulturzentrum in der Stadt Zinder gezogen und hätten das Gebäude in Brand gesteckt, berichtete der Journalist Birahim Ousmane am Telefon aus der zweitgrößten Stadt des Landes. Auch nahe gelegene Häuser seien niedergebrannt, drei Kirchen - eine katholische und zwei protestantische - geplündert worden.

Bei den Krawallen sei ein Polizist ums Leben gekommen, mehrere Protestierer seien verletzt worden, berichtete der Journalist. Die wütende Menge habe auch Autoreifen in Brand gesetzt. Die Polizei setzte den Berichten zufolge Tränengas ein.

Die Gewalt richtete sich gegen die Mohammed-Karikatur auf dem jüngsten Titelblatt des französischen Satireblattes. Auf Protestplakaten war zu lesen: "Ich bin Mohammed, nicht Charlie". Die Bevölkerung des Wüstenstaates ist überwiegend muslimisch.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort