West Virginia Chemieunfall: 300.000 Menschen ohne Trinkwasser

Washington · Nach einem Chemieunfall in West Virginia haben hunderttausende Einwohner des US-Bundesstaats keinen Zugang mehr zu trinkbarem Leitungswasser.

Chemikalie vergiftet Trinkwasser
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Aus einer Fabrikanlage sei am 9. Januar das Lösungsmittel Methylcyclohexan ausgetreten und habe über den Fluss Elk das Kanalisationsnetz im Zentrum und Süden des Bundesstaats verseucht, teilte der Wasserversorger West Virginia American Water am Freitag mit. Leitungswasser dürfe deshalb bis auf weiteres nur noch für die Toilettenspülung oder zur Brandbekämpfung genutzt werden. Gouverneur Earl Tomblin ließ für die betroffenen Regionen den Notstand ausrufen.

Nach Angaben der Zeitung "Charleston Daily Mail" sind rund 300.000 Menschen von der Notlage betroffen und werden vorerst von den Behörden mit Trinkwasser versorgt. "Wir konzentrieren uns vor allem auf die Lage in Krankenhäusern, Altersheimen und auf die Schwächsten unter uns", erklärte Gouverneur Tomblin am Freitag.

Der Direktor von West Virginia American Water sagte der "Charleston Daily Mail", dass bis zu 2400 Kilometer des Kanalisationsnetzes chemisch verseucht worden sein könnten. Die gesundheitlichen Folgewirkungen von Methylcyclohexan seien bislang jedoch kaum bekannt, erklärte Jeff McIntyre weiter. Wohl auch deshalb war zunächst unklar, wie hoch die Konzentration der Chemikalie im Wasser und davon ausgehende Gefahr für den Menschen ist. Methylcyclohexan wird vor allem eingesetzt, um Kohle von Unreinheiten zu befreien.

(AFP)
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