Nach heftigen Unwettern Vier Tote und mehr als 20 Vermisste in Chile

Copiapó · Heftige Unwetter haben im Norden Chiles mindestens vier Menschen in den Tod gerissen. Weitere 22 Menschen wurden am Donnerstag zunächst noch vermisst, weshalb die Opferzahl vermutlich noch höher liegen dürfte. Die Regierung rief angesichts der äußerst ungewöhnlichen Wasserfluten für die Region Atacama den Notstand aus.

Notstand nach heftigen Regenfällen im Norden von Chile ausgerufen
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Notstand nach heftigen Regenfällen ausgerufen

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Zwei Menschen seien in Atacama in den Fluten ums Leben gekommen, sagte Vize-Innenminister Mahmud Aleuy. Zwei weitere Todesopfer habe es in der Stadt Antofagasta gegeben, dort sei ein Mensch durch einen Stromschlag gestorben, ein anderer unter den Trümmern eines Wassertanks. Rund 2000 Menschen flüchteten sich in Notunterkünfte.

Die sintflutartigen Regenfälle und Stürme hatten am Dienstagabend begonnen - für die Wüsten-Region Atacama sind sie relativ untypisch. Zuletzt wurde die Region 1997 von Überschwemmungen heimgesucht. Durch die jüngsten Unwetter wurden zahlreiche Straßen überschwemmt, außerdem gab es Stromausfälle.

Nach Angaben der Behörden hatten rund 38.500 Menschen keinen Strom, insgesamt 48.500 Menschen fehlte es an Trinkwasser. In den Schulen der Stadt Copiapó und in Antofagasta in der Nachbarregion fiel der Unterricht aus.

Nach Angaben von Innenminister Rodrigo Peñailillo wurden Soldaten in die Region entsandt und übernahmen die Kontrolle. Präsidentin Michelle Bachelet machte sich am Mittwochabend vor Ort ein Bild von der Lage und sprach den Betroffenen ihre Solidarität aus.

Die heftigen Regenfälle im Norden Chiles sind nicht die einzigen Naturgewalten, denen sich das südamerikanische Land derzeit ausgesetzt sieht. Im Süden wüten mehrere Waldbrände, die sich wegen anhaltender Trockenheit immer weiter ausdehnen.

(AFP)
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