Havariertes Kreuzfahrtschiff Die "Costa Concordia" wird heute abgeschleppt

Giglio · Zweieinhalb Jahre nach der Katastrophe um die "Costa Concordia" mit 32 Toten beginnt heute das letzte Kapitel in der Geschichte des Kreuzfahrtschiffes: Es wird nach Genua transportiert und verschrottet.

Costa Concordia: Verstörende Fotos aus dem Wrack
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Fotos aus dem Wrack der Costa Concordia

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Foto: dpa, dc ase

Die "Costa Concordia" tritt ihre letzte Reise an und wird von ihrem Unglücksort vor der Insel Giglio geschleppt. Nach einer bislang weltweit einzigartigen Bergungsaktion sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und das 290 Meter lange Kreuzfahrtschiff soll am Mittwoch die italienische Insel verlassen. Vier Schlepper werden es durch das Mittelmeer bis in die Hafenstadt Genua bringen, wo es am Sonntag erwartet wird. Bei dem Schiffsunglück waren vor zweieinhalb Jahren 32 Menschen gestorben, darunter zwölf Deutsche.

Nach Beginn der Aktion soll das Wrack gegen Mittag den Hafen Giglios verlassen. Bereits am Nachmittag könnte es dann auf der geplanten Route Kurs Richtung Norden nehmen. Rund 350 Kilometer lang ist die Strecke bis nach Genua, die Route könnte jedoch noch kurzfristig angepasst werden, wenn sich die Wettervorhersage ändert.

"Costa Concordia" - jetzt schwimmt sie wieder
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"Costa Concordia" - jetzt schwimmt sie wieder

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Mit einer Geschwindigkeit von zwei Knoten (rund 3,7 Stundenkilometer)
wird das Schiff entlang der französischen Insel Korsika nach Norden geschleppt. Etwa vier Tage veranschlagen die Experten für die Reise, am Sonntag soll der Kreuzfahrtkoloss in Genua ankommen.

Die größte Gefahr für das stark beschädigte Schiff sind starke Winde und hohe Wellen auf dem offenen Meer. Ingenieur Franco Porcellacchia ist dennoch optimistisch. "Wir haben die Sicherheit, auch unter extremen Bedingungen navigieren zu können", erklärte er.

"Costa Concordia" - die Bergung geht ins Finale
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"Costa Concordia" - die Bergung geht ins Finale

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Gemeinsam mit den vier Schleppern begleitet ein Konvoi aus zehn weiteren Schiffen die "Costa Concordia". Neben der Küstenwache und Umweltschützern sind zahlreiche Spezialschiffe dabei, um bei einem Austritt von Öl oder anderen gefährlichen Flüssigkeiten oder bei einem Notfall schnell reagieren zu können. Das Meer wird um das fahrende Wrack weiträumig gesperrt, ebenso der Luftraum.

Francesco Schettino besichtigt das Wrack der "Costa Concordia"
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Francesco Schettino besichtigt das Wrack der "Costa Concordia"

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In Genua soll die "Costa Concordia" schließlich in einer weiteren aufwändigen Aktion verschrottet werden. Rund 80 Prozent des Schiffs sollen dabei recycelt werden. Etwa zwei Jahre wird das Verschrotten dauern, das knapp 1000 Arbeiter und mehr als 50 Firmen beschäftigt.

(dpa)
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