Bislang kein Anstieg von Radioaktivität Dach und Mauer am AKW Tschernobyl eingestürzt

Kiew · Aufregung in der Ukraine: Wegen des teilweisen Einsturzes eines Daches und einer Mauer eines Gebäudes am stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl sind fast 80 Arbeiter der Anlage in Sicherheit gebracht worden.

 Das Foto zeigt die Ruine des AKW Tschernobyl. An der pink markierten Stelle ist ein Teil des Daches eingestürzt.

Das Foto zeigt die Ruine des AKW Tschernobyl. An der pink markierten Stelle ist ein Teil des Daches eingestürzt.

Foto: afp, -

Grund für den Unfall am Dienstag seien schwere Schneemassen auf dem Dach gewesen, teilte die ukrainische Katastrophenschutzbehörde am Mittwoch mit. Es habe keine Verletzten gegeben, auch sei kein Anstieg von Radioaktivität gemessen worden.

Nach Angaben der Pressestelle des Kraftwerks ereignete sich der Unfall mehr als 50 Meter von der Schutzhülle entfernt, die den Reaktor umgibt, der bei der Atomkatastrophe von 1986 schwer beschädigt wurde. Auch das jetzt eingestürzte Dach wurde nach der Katastrophe errichtet. Von dem Unfall waren ungefähr 600 Quadratmeter betroffen, wie die Stelle des Atomkraftwerks mitteilte.

Fast 80 Arbeiter der französischen Baufirmen Vinci und Bouygues wurden in Sicherheit gebracht, wie die Firmen mitteilten. Dabei handele es sich um eine "Vorsichtsmaßnahme". Die Angestellten waren demnach mit Arbeiten an der Schutzhülle beschäftigt. Wann die Arbeiten wieder aufgenommen werden sollten, war zunächst unklar.

Am 26. April 1986 ereignete sich im Kernkraftwerk Tschernobyl im Norden der Ukraine der größte Unfall in der Geschichte der zivilen Nutzung der Atomenergie. Durch die Katastrophe von Tschernobyl wurden große Gebiete der Ukraine, Russlands und Weißrusslands verseucht. Die Strahlung breitete sich auch über weite Teile Europas aus.

(AFP/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort