Frau fragte Männer nach dem Weg Dänische Touristin in Indien missbraucht

Neu Delhi · Erneut ist in Indien eine Touristin nach Polizeiangaben Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden. Die 51-jährige Dänin sei in einem bei Touristen beliebten Viertel der Hauptstadt Neu Delhi von einer Gruppe von bis zu sechs Männern missbraucht worden, nachdem sie sich verlaufen und nach dem Weg zu ihrem Hotel erkundigt habe, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Mehrere Verdächtige würden verhört.

2014: Indien empört über neue Gruppenvergewaltigung
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Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge am Dienstag in dem bei Rucksacktouristen beliebten Viertel Paharganj nahe dem Hauptbahnhof der indischen Hauptstadt. Die Frau habe sich nach einem Museumsbesuch verlaufen und eine Gruppe Obdachloser um Hilfe gebeten. Die Männer brachten sie laut Polizei zu einem abgelegenen Ort, bis zu sechs von ihnen bedrohten sie mit einem Messer, vergewaltigten sie und raubten sie aus. Einem Ermittler zufolge dauerte das Martyrium der Frau drei Stunden, während denen sie wiederholt auch geschlagen und getreten wurde.

Schwer traumatisiert

Nach Angaben der Polizei ist die 51-Jährige schwer traumatisiert und lehnt eine ärztliche Untersuchung ab. Gegenüber den Ermittlern und in Anwesenheit des dänischen Botschafters habe sie jedoch noch in der Nacht detailliert ausgesagt und damit rasche Festnahmen ermöglicht. Vier bis sechs der Festgenommenen, vorwiegend junge "Landstreicher", gelten demnach als hauptverdächtig.

Die dänische Touristin war allein unterwegs und hielt sich seit Montag in Neu Delhi auf. Nach den Worten des Rezeptionisten wirkte die Frau nach ihrer Rückkehr in ihr Hotel sehr ruhig. Sie habe ihn um 200 Rupien für die Taxifahrt gebeten, da sie ausgeraubt worden sei. Erst später habe sie sich einem anderen Reisenden anvertraut.

Öffentlichkeit aufgewühlt

Mitte Dezember 2012 war eine junge Studentin Opfer einer Massenvergewaltigung in einem Bus in Neu Delhi geworden und wenig später an ihren schweren Verletzungen gestorben. Der Fall hatte die indische Öffentlichkeit aufgewühlt und die Menschen in Scharen auf die Straßen getrieben, um ein Zeichen gegen die weit verbreitete Sexualgewalt gegen Frauen in Indien zu setzen. Seither sorgten zahlreiche Fälle von Vergewaltigungen einheimischer und ausländischer Frauen in Indien für Schlagzeilen.

Anfang Januar wurde eine Polin von einem Taxifahrer unter Drogen gesetzt und vergewaltigt, als sie mit ihrer zweijährigen Tochter auf dem Weg nach Neu Delhi. Im Dezember verurteilte ein Gericht drei Männer im Bundesstaat Himachal Pradesh wegen der Vergewaltigung einer US-Touristin zu 20 Jahren Haft. Im Juli wurden sechs Männer wegen der Vergewaltigung einer Schweizer Fahrradtouristin im zentralen Staat Madhya Pradesh zu lebenslanger Haft verurteilt.

(AFP)
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