Buschbrände und hohe Temperaturen Deutsche stirbt bei Hitzewelle in Australien

Sydney/Hobart · Während der Hitzewelle in Australien ist eine deutsche Frau ums Leben gekommen. Eine 31-Jährige erlitt Medienberichten zufolge einen Herzstillstand, als sie bei Temperaturen rund um 40 Grad Celsius mit einem Freund auf einem abgelegenen Pfad im Bundesstaat Victoria wanderte.

 Buschfeuer wüten in Tasmanien.

Buschfeuer wüten in Tasmanien.

Foto: dpa, Rebecca White

Das schrieb die Zeitung "Sydney Morning Herald" am Samstag. Die Rettungskräfte konnten das Opfer nicht mehr wiederbeleben, hieß es. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, dem AA sei der Fall bekannt.

"Das deutsche Generalkonsulat in Sydney ist eingeschaltet und steht mit lokalen Behörden und Angehörigen in Kontakt."

Tausende eingekesselt

Tausende Menschen sind in Australien von verheerenden Buschbränden eingekesselt worden, in einigen Orten haben die Flammenwände sämtliche Fluchtwege über Land abgeschnitten. Auf der australischen Insel Tasmanien seien in der Nacht zum Samstag mehr als tausend Küstenbewohner über See gerettet und in die Hauptstadt Hobart gebracht worden, berichtete der Sender ABC.

Tausende weitere, darunter 700 Touristen in Port Arthur, seien immer noch eingekesselt. Angefacht durch brütende Hitze, Trockenheit und starken Wind wüteten auch in anderen Teilen Süd-Australiens zahlreiche Brände.

Den tasmanischen Behörden zufolge zerstörte das außer Kontrolle geratene Feuer rund 80 Gebäude in dem Bundesstaat, darunter eine Schule und eine Polizeistation in der Ortschaft Dunalley. ABC zufolge waren einige Bewohner von Dunalley wegen der abgeschnittenen Fluchtwege gezwungen, schwimmend durch einen Kanal dem Dorf zu flüchten. Die Hauptstraße sei dagegen ein einziges Flammenmeer gewesen. Nach Polizeiangaben habe es bis zum Samstag keine bestätigten Todesopfer oder Schwerverletzten gegeben.

Feuerwehr warnt vor einer voreiligen Entspannung

Die Feuerwehr rief die Bewohner in den betroffenen Gebieten auf, ihre Notfallpläne zu befolgen und in den vielerorts eingerichteten Feuerschutzbunkern Zuflucht zu suchen. Ein Feuerwehrsprecher wurde von ABC mit den Worten zitiert, dass im Tagesverlauf erwartete Wetteränderungen den Kampf gegen die Flammen erleichtern dürften.

Allerdings gebe es keinen Grund zur Entwarnung: "Wir haben am meisten Sorge davor, dass sich die Menschen nach den schrecklichen Zuständen gestern jetzt wieder etwas entspannen."

In Hobart, der Hauptstadt der südlich des Festlandes gelegenen Insel Tasmanien, hatten die Temperaturen am Freitag Rekordwerte um die 42 Grad Celsius erreicht. ABC zufolge handelte es sich dabei um die höchsten Werte seit Beginn der Temperaturmessungen vor 120 Jahren. Auch in den australischen Bundesstaaten Victoria, New South Wales, South Australia und Queensland bekämpften Einsatzkräfte die Flammen.

Buschbrände sind während des australischen Sommers keine Seltenheit. Im Februar 2009 kamen bei Bränden im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben, mehr als 2.000 Häuser wurden zerstört.

(APD/dpa)
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