Fotos Die Flüchtlinge in Melilla und der Zaun
Ein Zaun trennt Flüchtlinge an der Grenze zur spanischen Exklave Melilla von Europa. Auf ihrer Seite des Zauns ist Marokko, auf der anderen Seite Spanien. Wie das Leben jenseits des Zauns aussieht, können die Flüchtlinge durch die Maschen des Zauns sehen: Dort liegt ein Golfplatz, auf dem wohlhabende Europäer die warme nordafrikanische Herbstsonne genießen.
Der Zaun ist sechs Meter hoch. Immer wieder versuchen Flüchtlinge, ihn zu übersteigen.
Das ist gefährlich: Hin und wieder kommen Menschen bei dem Versuch, über den Zaun zu klettern, ums Leben.
Die marokkanischen Polizei und die spanische Guardia Civil bewachen die Grenze streng. Am Montag gelang es etwa 60 Menschen, den Zaun zu überqueren. Mehrere Gruppen waren auf die Grenze zugestürmt, so dass die Grenzschützer nicht alle gleichzeitig aufhalten konnten. Diese Flüchtlinge hatten weniger Glück: Sie schafften es auf den Zaun, kamen aber auf der anderen Seite nicht herunter.
Stundenlang harrten sie auf dem Zaun aus.
Zunächst weigerten sie sich, ihre Flucht abzubrechen.
Doch schließlich ließen sich die Flüchtlinge von der Guardia Civil nach unten bringen. Sie wurden der marokkanischen Polizei übergeben.
Menschenrechtler werfen die Grenzschützern vor, zuweilen brutal gegen die Flüchtlinge vorzugehen. Die Organisation Prodein hat ein Video veröffentlicht, dass einen Einsatz der spanischen Polizei vom vergangenen Mittwoch zeigt. Darin ist zu sehen, wie Polizisten auf einen am Grenzzaun hängenden Flüchtling mit Knüppeln einschlagen und den offenbar bewusstlosen Mann anschließend an die marokkanische Polizei übergeben.