Merkel reist zu Privataudienz bei Franziskus Die Kanzlerin schenkt dem Papst Hölderlin und Furtwängler

Vatikanstadt · Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Samstag von Papst Franziskus zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen worden. Die Unterredung in der päpstlichen Privatbibliothek im Apostolischen Palast dauerte mit 50 Minuten deutlich länger als bei Treffen mit Spitzenpolitiken üblich.

Papst Franziskus empfängt Angela Merkel zur Privataudienz
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Das Gespräch wurde von einem Dolmetscher übersetzt. Im Mittelpunkt standen dem Vernehmen nach der europäische Einigungsprozess sowie soziale Fragen von Entwicklung, Frieden und Gerechtigkeit. Die Kanzlerin war eigens zu dem Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt nach Rom gereist.

Als Geschenk brachte Merkel dem Papst eine Gesamtausgabe des deutschen Lyrikers Friedrich Hölderlin (1770 - 1843) von 1905 in Leder und Goldschnitt sowie eine Gesamtausgabe des Dirigenten und Komponisten Wilhelm Furtwängler in 107 CD's mit. Franziskus hatte in früheren Interviews Hölderlin als einen seiner Lieblingsdichter bezeichnet und bei einer seiner ersten Audienzen auf Deutsch aus einem Werk von ihm zitiert ("Es ist ruhig das Alter und fromm."). Ebenso hatte er in früheren Gesprächen zu erkennen gegeben, dass er die Aufführungen von Furtwängler schätze.

Ihren Besuch im Vatikan bezeichnete die Kanzlerin als Freude und Ehre für Deutschland. Papst Franziskus erreiche die Menschen mit einfachen und berührenden Worten. Er verdeutliche, dass sich die Kirche nicht einschließen dürfe, sondern die Menschen zur Öffnung für das Christentum ermutigen müsse.

Es war die zweite Begegnung der deutschen Kanzlerin mit Franziskus. Sie hatte bereits am 19. März in Rom an der Messe zur Amtseinführung des neuen Papstes teilgenommen und ihm anschließend persönlich gratuliert.

(KNA/felt/csi)
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