Indianer stritten 50 Jahre mit Washington Die Navajo-Indianer erhalten 550 Millionen Dollar Entschädigung

Boulder · Späte Genugtuung für die Ureinwohner: Nach jahrzehntelangem Streit hat sich die US-Regierung zu einer Entschädigungszahlung von 554 Millionen Dollar (435,6 Mio Euro) an die Navajo-Indianer bereiterklärt.

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Es handelt sich um die größte Entschädigungszahlung an einen Ureinwohner-Stamm aller Zeiten, berichtete die "New York Times" am Donnerstag. Die Einigung bedeutet das Ende eines mehr als 50 Jahre langen Streits und soll am Freitag offiziell im Navajo-Hauptquartier im Staat Arizona verkündet werden.

Der Stamm wirft der Regierung, die 5,6 Millionen Hektar des Navajo-Gebiets beaufsichtigt, Missmanagement ihrer Ressourcen vor. Durch ein aus dem 19. Jahrhundert stammenden System vergibt die Regierung dieses Land zur Kohle- und Ölförderung, Holzhandel, Landwirtschaft und anderen Zwecken. Von 1946 bis 2012 sollen die aus diesen Verträgen kommenden Einkünfte nicht sinnvoll angelegt worden sein. Die nun vereinbarte Entschädigung soll innerhalb von zwei Monaten ausgezahlt werden.

Navajo-Präsident Ben Shelly bezeichnete die Einigung der Zeitung zufolge als fair und gerecht. "Nach einem langen, mühsam errungenen Prozess, bin ich erfreut, dass wir diese Angelegenheit endlich beilegen konnten." US-Justizminister Eric Holder sprach dem "New York Times"-Bericht zufolge von einem "Meilenstein". Die Einigung würde den Rechtsstreit auf faire und ehrenvolle Weise beenden.

Mit mehr als 300.000 Mitgliedern ist die Navajo Nation der größte Ureinwohner-Stamm in den USA. Ihr in den Staaten Arizona, New Mexiko und Utah liegendes Reservat umfasst knapp 70.000 Quadratkilometer.

(dpa)
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