Umstrittene Tradition Die Schwarzen Pieten treffen in Groningen ein
Mit einem Dampfschiff ist der Nikolaus am Samstag in der niederländischen Stadt Groningen eingetroffen. Für die Niederländer ist diese Tradition jedes Jahr ein Highlight - sie wird sogar live im Fernsehen übertragen.
Doch die Tradition steht in der Kritik. Denn der weiße Bischof ...
... wird von schwarzen Helfen begleitet. Die "Schwarzen Pieten" erinnern mit ihrem Kostümen an Sklaven aus der Kolonialzeit - auch wenn Traditionswächter anführen, die "Pieten" hätten sich ihre schwarze Färbung beim Rutschen durch Schornsteine geholt.
Die Tradition steht schon seit längerem in der Kritik. Große Empörung löste die Rassismus-Expertin der Vereinten Nationen, Verene Shepherd, aus. Sie hatte erklärt, dass die Figur eine "Rückkehr zur Sklaverei" symbolisiere und daher abgeschafft werden müsse.
Anfang des Monats entschied das Verwaltungsgericht in Amsterdam, dass der dortige Einzug der "Zwarten Pieten" stattfinden dürfe - allerdings ging es bei der Gerichtsentscheidung nur darum, ob durch die Veranstaltung die öffentliche Ordnung gefährdet sei.
Zu den Rassismusvorwürfen äußerte sich das Gericht nicht.
Viele Niederländer sind entsetzt über die Pläne, die "Zwarten Pieten" abzuschaffen. Bei Facebook gab es eine Protestwelle.