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Situation in Nuklearanlagen spitzt sich zu Druck im Atomkraftwerk steigt weiter

Berlin/Tokio (RPO). Nach dem Versagen des Kühlsystems im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi im Nordosten Japans wollen die Behörden leicht radioaktiven Dampf aus einem Reaktorbehälter ablassen, um den Druck zu reduzieren. Die im Wasserdampf enthaltene Radioaktivität werde aber die Umwelt oder die menschliche Gesundheit nicht beeinträchtigen.

Erdbeben in Japan: Die Sorgen der Angehörigen in Düsseldorf
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Die Ingenieure täten ihr Möglichstes, um das Kühlsystem wieder in Betrieb zu setzen, teilte die Behörde am Samstag mit. Der Erfolg dieser Maßnahme sei jedoch nicht garantiert. Die japanische Atomsicherheitsbehörde erklärte, der Druck in einem der sechs Behälter sei auf das Anderthalbfache des Normalwerts angestiegen.

Kabinettssekretär Yukio Edano erklärte, die freigesetzte Menge an Radioaktivität wäre "sehr gering". Weil bereits Evakuierungen angeordneten seien und der Wind Richtung Meer wehe, "können wir Sicherheit garantieren", sagte Edano auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Noch sei aus der 40 Jahre alten Anlage keine Radioaktivität ausgetreten.

Nach dem Erdbeben am Freitag war die Stromversorgung für das Kühlsystem ausgefallen. Selbst die Notstromgeneratoren hatten versagt. Ein Mitarbeiter der Atomsicherheitsbehörde erklärte, derzeit werde der Reaktor mit einem zweiten System gekühlt, das aber nicht so effektiv sei wie die eigentliche Anlage.

Bereits am Freitagabend hatte die Regierung die Evakuierung von rund 3.000 Anwohnern in der Umgebung des etwa 270 Kilometer nordöstlich von Tokio gelegenen Atomkraftwerkes Fukushima angeordnet. Zu einem Austritt von Radioaktivität war es zunächst nicht gekommen, wie Kabinettssekretär Edano mitteilte. Als Vorsichtsmaßnahme war aber der Notstand ausgerufen worden. Insgesamt wurden wegen des Bebens zehn Reaktoren abgeschaltet.

US-Außenministerin Hillary Clinton erklärte, Washington stelle Japan Kühlflüssigkeit zur Verfügung. Gewährsleute erklärten später, Clinton habe sich versprochen. Die USA hätten Japan die Bereitstellung von Kühlmittel angeboten, Tokio habe dies aber abgelehnt.

In der von dem verheerenden Erdbeben der Stärke 8,9 am schwersten betroffenen Präfektur Miyagi brach im Turbinenraum einer weiteren Atomanlage in Onagawa ein Feuer aus. Rauch stieg aus dem Gebäude auf, das abseits des Reaktorblocks liegt. Das Feuer konnte gelöscht werden, wie der Betreiber Tohoku Electric Power mitteilte.

(apd/pes-)
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