Dschochar Zarnajew Bostoner Marathon-Bomber bekommt kein neues Verfahren

Boston · Der überlebende Bostoner Marathon-Attentäter Dschochar Zarnajew bekommt kein neues Verfahren. Ein Bundesrichter wies am Freitag (Ortszeit) einen Antrag von Tsarnajews Anwälten zurück und ordnete zugleich an, dass der zum Tode verurteilte 22-Jährige den Hinterbliebenen und Verletzten des Anschlags 101 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) Entschädigung zahlen müsse.

Zarnajew hatte mit seinem älteren Bruder Tamerlan hatte am 15. April 2013 zwei Sprengsätze nahe dem Zieleinlauf des Boston-Marathons gezündet. Drei Menschen kamen um, mehr als 260 wurden verletzt. Auf ihrer Flucht erschoss einer der Brüder einen Beamten. Tamerlan Zarnajew wurde später von der Polizei getötet.

Dschochar Zarnajews Anwälte hatten ein neues Verfahren beantragt, weil ihr Mandant in Boston kein faires Verfahren bekommen habe. Viele Leute hätten die Opfer gekannt, die Medienberichterstattung sei sehr intensiv gewesen, argumentierten sie. Der Richter erklärte dagegen, das Attentat sei auch außerhalb Bostons ein großes Medienthema gewesen.

Die von ihm verhängte Entschädigungszahlung dürfte ein Symbol bleiben. Zarnajew sitzt in einem Bundesgefängnis ein und hat keine Chance, die Millionensumme aufzubringen.

(spol/ap)
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