EASA bemängelt Zu wenig Information der Fluglinien zu Krisengebieten

Berlin · Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hält die Information von Flugpassagieren über Krisengebiete in der Welt für mangelhaft.

"Hat man als Passagier nicht das Recht, Zugang zu den Informationen über die Risiken zu erhalten, die man eingeht?", zitiert die "Welt" (Mittwoch) den geschäftsführenden Direktor der EASA, Patrick Ky. Er selbst schaue sich immer an, wie die Flugrouten einer Airline verliefen.

Eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war im Juli 2014 über dem ukrainischen Kriegsgebiet Donbass abgeschossen worden. Nach dem am Dienstag vorgelegten Untersuchungsbericht wurde das Flugzeug mit 298 Menschen an Bord von Rebellengebiet aus von einer Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen.

Dem Bericht zufolge gibt es derzeit Warnhinweise für mindestens zwölf Staaten in Nordafrika, Nahost und im Mittleren Osten. Dies habe eine Auswertung der "Welt" auf Grundlage der Daten der EASA und der UN-Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) ergeben. Im Einzelnen handele es sich um Afghanistan, Ägypten (Sinai-Halbinsel), den Jemen, den Irak, Libyen, Mali, Pakistan, Somalia, den Südsudan und den Sudan, Syrien und die Ukraine.

Die Hinweise für einzelne Krisenstaaten unterschieden sich jedoch, je nachdem von welchem Land sie herausgegeben würden. So seien die Sicherheitshinweise europäischer Länder für die Sinai-Halbinsel weniger streng als jene der USA. Die Vorschriften für Afghanistan seien bei deutschen Behörden strenger als bei französischen.

Letztlich liege es aber immer im Ermessen der Fluggesellschaften, Warnungen zu befolgen oder ihnen vielleicht sogar vorzugreifen.

(dpa)
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