Wilderei gilt als Hauptursache Elefantenzahl in Tansania sinkt dramatisch

Dodoma · Die Zahl der Elefanten im ostafrikanischen Safariparadies Tansania ist in den vergangenen sechs Jahren offiziellen Erhebungen zufolge um 65.000 Tiere zurückgegangen – das entspricht 60 Prozent der Gesamtpopulation.

Die Zahl der Elefanten im ostafrikanischen Safariparadies Tansania ist in den vergangenen sechs Jahren offiziellen Erhebungen zufolge um 65.000 Tiere zurückgegangen — das entspricht 60 Prozent der Gesamtpopulation.

Der "Spiegel" zitierte am Samstag Statistiken des Tanzania Wildlife Research Institute, die demnach seit Monaten von der Regierung unter Verschluss gehalten und vertuscht werden.

Besonders dramatisch sei die Lage im Ruaha-Rungwa-Gebiet im Zentrum Tansanias, das lange für seinen riesigen Elefantenbestand bekannt war: Hier sei die Population allein seit 2013 von 20.000 auf 8500 Exemplare gesunken, hieß es.

"Im Jahr 2006 lebten dort noch 35.461 Tiere — ein Rückgang von 76 Prozent in acht Jahren", teilte die Tierschutzorganisation Pro Wildlife mit. Wilderei für den Elfenbeinhandel gelte als Hauptursache. "Besonders stark ist die Altersgruppe von Elefanten über 40 Jahren mit großen Stoßzähnen zurückgegangen", so Pro-Wildlife-Sprecherin Daniela Freyer.

Die tansanische Regierung halte die Daten zurück, "um es sich nicht mit der internationalen Gebergemeinde zu verscherzen, und suggeriert gleichzeitig, alles für die Elefanten zu tun", erklärte Freyer.

Tansania, das trotz der Einnahmen aus dem Tourismus weiter als eines der ärmsten Länder der Welt gilt, erhält im Gegenzug für den angeblichen Schutz der Elefanten Entwicklungshilfe in Millionenhöhe — auch aus Deutschland und der EU.

(dpa)
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