Terror in Russland Erneut Anschlag auf Zug

Moskau (RPO). Nach dem schweren Anschlag vom Freitag auf einen Zug in Russland, ist es am Morgen auch an einer Bahnstrecke in der russischen Kaukasusrepublik Dagestan zu einer Explosion gekommen, durch die niemand verletzt wurde. Unterdessen haben die Ermittler ein Phantombild veröffentlicht, um den vermeintlichen Täter zu fassen.

 Die russische Polizei sucht mithilfe dieses Phantombildes nach dem mutmaßlichen Täter des Anschlags.

Die russische Polizei sucht mithilfe dieses Phantombildes nach dem mutmaßlichen Täter des Anschlags.

Foto: Russian police, AP

Die Detonation ereignete sich, bevor ein Zug die Stelle passierte, wie Interfax unter Berufung auf die Polizei berichtete. Demnach entgleiste der Zug nicht, obwohl er rund 150 Meter über beschädigte Schienen fuhr. An der Lokomotive seien leichte Schäden entstanden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Den Angaben zufolge war der Zug auf dem Weg von der Stadt Tjumen in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku. Der Zugverkehr auf der betroffenen Strecke wurden nach Angaben der russischen Eisenbahngesellschaft (RJD) vorübergehend eingestellt. Der Tatort werde von RJD-Experten, Sicherheitskräften und Beamten des Inlandsgeheimdienstes FSB untersucht. In Dagestan und der benachbarten Kaukasusrepublik Tschetschenien kommt es immer wieder zu Angriffen militanter Islamisten auf die pro-russischen Behörden.

Anschlag am Freitag fordert 26 Todesopfer

Nach dem Anschlag auf einen Schnellzug im Nordwesten Russlands ist die Zahl der Todesopfer auf 26 gestiegen. Eine der Verletzten sei am Sonntag im Krankenhaus gestorben, sagte Gesundheitsministerin Tatjana Golikowa am Montag der russischen Nachrichtenagentur Interfax.

Unter Berufung auf Kreise des Ministeriums für Katastrophenschutz berichtete Interfax, dass nach dem Anschlag vom Freitag noch immer zwei Menschen vermisst würden. Am Vortag waren noch zwölf Menschen als vermisst gemeldet. Demnach konnte eines der Todesopfer noch nicht identifiziert werden.

Der Anschlag am Freitag war auf einen Schnellzug im Nordwesten Russlands verübt worden. Der Newski Express befand sich auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg, als er durch eine Explosion zum Entgleisen gebracht wurde.

Suche mit Phantombild

Die russische Polizei hat am Montag ein Phantombild veröffentlicht. Zunächst war unklar, ob es sich bei dem Verdächtigen um dieselbe Person handelt, von der Innenminister Raschid Nurgalijew bereits zuvor gesprochen hatte: einen Mann um die 40 mit roten Haaren. Auch zu möglichen Motiven der Attentäter lagen drei Tage nach der Tat noch keine neuen Informationen vor.

Die Zeitung "Kommersant" berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, hinter dem Anschlag auf den "Newski Express" werde dieselbe Gruppe vermutet wie hinter einer fast identischen Tat im Jahr 2007, bei der mehrere Dutzend Menschen verletzt worden waren. Auch die Hintergründe dieses Anschlags sind nach wie vor unklar. Es gab zwei Festnahmen, nach einem dritten Verdächtigen - einem früheren Offizier mit mutmaßlichen Verbindungen zu tschetschenischen Separatisten - wird noch immer gefahndet.

(AFP/felt)
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