Spanien Eta plante offenbar Mordanschlag auf José Maria Aznar

Madrid (RPO). Die baskische Untergrundorganisation ETA wollte im Jahr 2001 offenbar mit einer Rakete einen Mordanschlag auf den damaligen spanischen Regierungschef José Maria Aznar verüben.

50 Jahre ETA: blutige Chronik des Terrors
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Foto: ddp

Ein mutmaßliches Mitglied, das am Donnerstag festgenommen worden war, habe im Verhör ausgesagt, vor rund neun Jahren an einem Mordkomplott gegen den konservativen Politiker beteiligt gewesen zu sein, verlautete am Dienstag aus Ermittlerkreisen. Pedro Maria Olano gab demnach an, im Jahr 2001 für die ETA einen Raketenwerfer transportiert zu haben, mit dem ein Attentat auf Aznar verübt werden sollte.

Die für den Anschlag vorgesehenen Raketen seien dann im Oktober 2004 bei der Festnahme der ehemaligen Nummer Eins der ETA, Mikel Albizu alias "Mikel Antza", beschlagnahmt worden, sagte Olano demnach aus. Ein Untersuchungsrichter nahm den 49-Jährigen am Dienstag wegen Mordkomplotts in U-Haft.

Olano war bereits 2009 zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil er 2007 eine konservative Bürgermeisterin mit dem Tod bedroht hatte. Er wird verdächtigt, für den logistischen Arm der ETA tätig gewesen zu sein und Sprengstoff nach Frankreich oder zu bewaffneten ETA-Kommandos gebracht zu haben.

Die von der Europäischen Union und den USA als Terrororganisation eingestufte ETA kämpft seit vier Jahrzehnten gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes im Norden Spaniens und im Süden Frankreichs. Dabei wurden mehr als 820 Menschen getötet. Der frühere Regierungschef Aznar stand lange Zeit im Visier der Untergrundorganisation.

(AFP/felt)
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