Verheerender Buschbrand in Australien Ex-Feuerwehrmann droht lebenslange Haft

Melbourne · Wegen eines verheerenden Buschbrandes vor drei Jahren in Australien droht einem früheren Feuerwehrmann eine lebenslange Haftstrafe. Die Geschworenen eines Gerichts in Melbourne sprachen den 42-Jährigen am Dienstag in zehn Anklagepunkten wegen Brandstiftung schuldig.

Dem früheren Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr drohen für jeden Anklagepunkt bis zu 25 Jahre Haft. Der Mann wird verantwortlich gemacht für ein Feuer, das Anfang 2009 auf einer Fläche von 36.000 Hektar in der Stadt Churchill im Bundesstaat Victoria wütete, 156 Häuser zerstörte und zehn Menschen tötete.

Der Angeklagte hatte zugegeben, den Brand ausgelöst zu haben. Er hatte angegeben, er habe die Asche seiner Zigarette aus dem Fenster geworfen und habe nicht vorsätzlich gehandelt.

Augenzeugen hatten ihn in der Gegend des Feuers gesehen, aber widersprüchliche Aussagen zu seinen Aktivitäten an jenem Tag gemacht. Der Mann leidet unter Autismus und hat eine leichte geistige Behinderung. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Bei wochenlangen Buschbränden im Februar 2009 waren im Südosten Australiens insgesamt mehr als 2000 Häuser zerstört und 173 Menschen getötet worden. Die Brände waren von starken Winden und extremer Trockenheit angefacht worden. Es war die schlimmste Naturkatastrophe in der jüngeren Geschichte Australiens.

Der 7. Februar 2009 wurde als "schwarzer Samstag" bezeichnet. Der 42-Jährige wird nur für den Brand in Churchill verantwortlich gemacht, wurde aber in der Öffentlichkeit zu einer Hassfigur, es gab Morddrohungen gegen ihn und seine Familie. Während der Untersuchungshaft wird er vor seinen Mithäftlingen geschützt.

(AFP)
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