Kanada Familiendrama mit neun Toten stellt Polizei vor Rätsel

Montréal · Ein Familiendrama mit neun Toten gibt der Polizei im kanadischen Edmonton Rätsel auf. Nach Polizeiangaben vom Mittwoch (Ortszeit) drang der Täter zunächst in das Haus einer Frau in der Hauptstadt der Provinz Alberta ein und erschoss sie.

Anschließend tötete er in einem anderen Haus "vorsätzlich und geplant" sieben weitere Menschen, darunter zwei kleine Kinder und drei Frauen. Später nahm er sich selbst das Leben.

Die Leiche des mutmaßlichen Täters wurde Stunden nach dem Fund seiner Opfer in einem vietnamesischen Restaurant in einem Vorort von Edmonton entdeckt, wie die Polizei mitteilte. Offenbar habe er sich das Leben genommen. Nach Behördenangaben hatte der Mann "geschäftliche Interessen" an dem Restaurant. Laut Berichten der Lokalmedien waren alle Opfer vietnamesischer Herkunft.

Die genauen Umstände der am Montag begangenen Taten waren am Mittwoch jedoch weiter ungeklärt. Polizeichef Rod Knecht sprach von einem "sinnlosen Massenmord". "In 39 Jahren im Polizeidienst habe ich so etwas noch nie gesehen." Es handele sich um einen "tragischen Fall von häuslicher Gewalt." Am Tatort habe "Chaos" geherrscht, "es war schrecklich".

Der Täter hatte nach Polizeiangaben psychische und schwere finanzielle Probleme. Er sei zudem vorbestraft und den Behörden seit 1987 wegen Gewalt- und Sexualdelikten bekannt. Die Tatwaffe war demnach eine Pistole, die 2006 in der Nachbarprovinz British Columbia gestohlen worden war. Zur Identität und der Beziehung von Täter und Opfern wollte sich die Polizei vorerst nicht äußern und erst das Ergebnis der Obduktion abwarten.

(AFP)
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