"Daredevil photographers" Fassadenkletterer sind Stars bei Instagram

Toronto · Sie klettern auf Wolkenkratzer und hohe Brücken. Dabei geht es den "Daredevils" nicht etwa um die einmalige Aussicht. Sie setzen sich an den Rand zum Abgrund, lassen die Beine baumeln - und machen Fotos von sich, um dafür bei Instagram, Twitter und Facebook gefeiert zu werden.

Die Bilder der "Daredevils"
Infos

Die Bilder der "Daredevils"

Infos
Foto: Frank Wu/YouTube

Ihr englischer Spitzname passt: Die "daredevil photographers" erklimmen auf der Suche nach spektakulären Bildmotiven immer höhere und steilere Gebäude und Bauwerke. Dabei riskieren sie nicht nur ganz draufgängerisch ihren Hals: Was sie tun, ist in den meisten Fällen nicht legal. Das hindert die "Daredevils" aber nicht daran, die Fotobeweise im Netz hochzuladen, und so spricht das New York Magazine auch von "outlaw Instagrammer".

Denn die Aussicht aus schwindelerregenden Höhen ist für die Kletterer nur Nebensache. Sie wollen für ihre Aktionen "Likes" bei Facebook bekommen und immer mehr Fans auf Twitter und Instagram gewinnen. Dabei scheint es ihnen egal zu sein, dass sie ihr Leben riskieren oder wegen Hausfriedensbruch angezeigt werden könnten.

Es ist nichts Neues, dass sich Menschen auf der Suche nach dem nächsten Adrenalinkick freiwillig in gefährliche Situationen bringen und immer wieder Aufnahmen davon im Internet auftauchen. Auffällig ist aber, dass aus der Subkultur ein Phänomen mit Massenwirkung wird. Smartphones und die virale Verbreitung der Bilder in sozialen Netzwerken machen es möglich.

Tom Ryaboi aus Toronto hat als "roof_topper" auf Instagram fast 20.000 Fans. Er gehe gern auf Reisen, schreibt er auf seiner Webseite, und einige der besonderen Momente, die er dabei erlebt, wolle er mit der Kamera festhalten. Seine Vorliebe für Reisen verbindet er wohl gern mit seiner Leidenschaft fürs Klettern: "Ich war auf mehr Dächern als der Weihnachtsmann", behauptet er bei Instagram. Damit ist er auf der Foto- und Video-Plattform kein Einzelfall.

 Fotograf Lee Thompson ragt in mehr als 38 Meter Höhe aus dem Kopf der Christusstatue in Rio de Janeiro.

Fotograf Lee Thompson ragt in mehr als 38 Meter Höhe aus dem Kopf der Christusstatue in Rio de Janeiro.

Foto: Youtube Screenshot

Dennoch sind es vor allem die verbotenen und damit die vermeintlich riskantesten Aufnahmen, die viel Aufsehen erregen. Seit Wochen beliebt ist beispielsweise das kurze YouTube-Video, das drei Jugendliche dabei zeigt, wie sie auf einem Wolkenkratzer in Hongkong sitzen - und Bananen essen:

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort