Japan Fast jeder sechste lebt unter der Armutsgrenze

Tokio (RPO). Nahezu einer von sechs Japanern lebt unter der nationalen Armutsgrenze. Wie eine in dieser Woche veröffentlichte Studie des japanischen Sozialministeriums ergab, lebten im Jahr 2006 rund 15,7 Prozent der Japaner von einem Jahreseinkommen unterhalb der Hälfte des nationalen Durchschnitts, das in dem Land bei 1,14 Millionen Yen im Jahr (etwa 8500 Euro) liegt. Damit erreicht Japan eine der höchsten Armutsquoten unter den Industrieländern.

Eine Studie der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hatte bereits 2004 ergeben, dass Japan nach Mexiko, der Türkei und den USA die vierthöchste Armutsquote der 30 OECD-Länder hat. Demzufolge sind rund 60 Prozent der Familien in Haushalten mit Alleinerziehern von Armut betroffen.

Nagatsuma kündigte Maßnahmen zur Verbesserung der Armutsquote an und will vor allem Familien unterstützen. Eine Unterstützung für notleidende Alleinerziehende war seit 2005 stetig reduziert und Anfang des Jahres ganz eingestellt worden. Die neue Regierung unter Ministerpräsident Yukio Hatoyama hat versprochen, spezielle Familienleistungen wieder einzuführen.

(AFP/felt)
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