Nach Säure-Angriff auf Bolschoi-Ballettchef Filin kann noch immer nicht wieder sehen

Moskau · Der bei einem Säureangriff verletzte Ballettchef des weltberühmten Bolschoi-Theaters in Moskau, Sergej Filin, kann noch immer nicht wieder sehen.

Filin könne "zum Zeitpunkt des heutigen Tages weder auf dem linken noch auf dem rechten Auge sehen", sagte seine Anwältin Tatjana Stukalowa der Zeitung "Iswestja" vom Donnerstag. Sie berief sich auf die medizinische Einschätzung deutscher Ärzte, die sie den mit den Ermittlungen wegen des Angriffs Beauftragten übergeben habe. Filin wurde zuletzt in Deutschland behandelt.

Stukalowa sprach von einer "traurigen Diagnose". Ihren Angaben zufolge gaben die Ärzte keine Prognose darüber ab, ob sich Filins Augenlicht wieder erholen wird. Der 42-Jährige war Mitte Januar mit Säure angegriffen worden und erlitt dabei Verätzungen dritten Grades im Gesicht. A

ls Drahtzieher des Angriffs nahm die russische Polizei den Bolschoi-Solotänzer Pawel Dmitritschenko fest. Dieser gab vor Gericht an, er habe den Auftrag gegeben, Filin zusammenzuschlagen. Er habe aber nicht gewollt, dass er dauerhaften Schaden nehme. Außer Dmitritschenko sind zwei mutmaßliche Komplizen inhaftiert. Dem Tänzer drohen zwölf Jahre Haft.

Mitte März hatte Filins behandelnder deutscher Arzt noch die Zuversicht geäußert, dass das Sehvermögen des Ballettchefs so weit wiederhergestellt werde, dass er wieder ein normales Leben führen und seinen Beruf wieder ausüben könne.

(AFP/das)
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