Nach Jobangebot Opfer ungarischer Kamerafrau in Spanien angekommen

Madrid · Nach dem Jobangebot als Fußballtrainer in Spanien ist der syrische Flüchtling, der an der serbisch-ungarischen Grenze von einer ungarischen Kamerafrau zu Fall gebracht worden war, in Spanien eingetroffen.

Nach Fußtritten: Flüchtlingsfamilie bekommt Chance in Madrid
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Eine Chance für Flüchtlingsfamilie Mohsen

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"Ich liebe Euch alle, ich liebe Spanien, danke Spanien", sagte Osama Abdul Mohsen am Mittwochabend auf Englisch bei seiner Ankunft in Barcelona vor den zahlreichen dort wartenden Journalisten. "Alles, was ich will, ist trainieren", fügte er auf Arabisch hinzu. "Ich will einfach nur Trainer sein", sagte der sichtlich erschöpfte Syrer, der in Begleitung von zwei seiner Söhne in Barcelona eintraf.

Trainerschule will Kollegen in Not helfen

Das Angebot eines Jobs als Fußballtrainer kam von einem Ausbildungszentrum für Trainer im Madrider Vorort Getafe, nachdem dieses erfahren hatte, dass Osama Abdul Mohsen in Syrien Trainer des syrischen Erstligisten Al-Fotuwa aus Deir Essor war. "Wir sind eine staatliche Trainerschule, und da kamen wir auf die Idee, einem Kollegen zu helfen", sagte Schulleiter Miguel Angel Galán im spanischen Rundfunk. Mohsen und seine beiden Söhne sollten nach der Ankunft in Barcelona weiter nach Madrid reisen, in Getafe sollten sie vom örtlichen Bürgermeister empfangen werden.

Aufnahmen von Mohsen, wie er mit einem seiner Kinder im Arm über ein absichtlich gestelltes Bein einer ungarischen Kamerafrau stürzte, hatten Anfang September weltweit für Empörung gesorgt. Die Journalistin war nach dem Vorfall von ihrem Sender gefeuert worden.

Nach Angaben von Schulleiter Galán reiste ein Arabisch sprechendes Mitglied seiner Trainerschule nach Deutschland, um den Syrer nach Spanien zu holen. Seine Frau, seine Tochter und ein weiterer Sohn sollen demnach aus der Türkei nachfolgen. Die Familie werde alles Wichtige für einen Neuanfang bekommen, sagte Galán weiter: "Eine Unterkunft, Nahrung, Kleidung und einen Job". Galán sagte zudem, er wolle sich um politisches Asyl für die Familie bemühen. Spanien hat sich zur Aufnahme von mehr als 17.000 Flüchtlingen in diesem Jahr bereit erklärt.

(AFP)
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