Libysches Flugzeug Airbus mit 118 Menschen nach Malta entführt

Valletta · Unbekannte haben ein libysches Passagierflugzeug nach Malta entführt. Es seien zwei Täter an Bord, teilte die maltesische Regierung mit. Der Airbus landete am Mittag auf der Mittelmeerinsel.

Entführtes libysches Flugzeug landet auf Flughafen von Malta
6 Bilder

Entführtes libysches Flugzeug landet auf Flughafen von Malta

6 Bilder

Er sei über die "mögliche Flugzeugentführung" eines libyschen Inlandsflugs informiert worden, sagte Maltas Regierungschef Joseph Muscat am Mittag. Sicherheits- und Rettungskräfte stünden bereit, schrieb der maltesische Regierungschef per Twitter. Wie die "Times of Malta" am Freitag meldete, war die Maschine der libyschen Afriqiyah Airways mit 118 Menschen an Bord auf einem Inlandsflug von Sabha nach Tripolis. Muscat bestätigte bisher, dass 82 Männer, 28 Frauen und ein Kind an Bord seien.

Libyens international anerkannte Regierung bestätigte die Entführung, wie die amtliche Nachrichtenagentur Lana meldete. Allen Passagieren gehe es gut, hieß es unter Berufung auf Kreise im Außenministerium. Der Außenminister sei in Kontakt mit der maltesischen Regierung.

Die Maschine war gegen 12 Uhr auf Malta gelandet, teilte ein maltesischer Flughafen am Freitagmittag mit. Der oder die mutmaßlichen Entführer des libyschen Flugzeuges sollen mit der Sprengung der Maschine gedroht haben. Darüber habe der Kapitän des Flugzeuges den Tower auf Malta informiert, berichtete die libysche Nachrichtenseite Alwasat am Freitag, ohne eine Quelle zu nennen. Nach Informationen der "Times of Malta" behauptet der Entführer, eine Handgranate zu besitzen. Der Mann habe angeben, ein Unterstützer des ehemaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi zu sein, so die "Times of Malta". Er habe gesagt, er wolle alle Passagiere freilassen, wenn seine Forderungen erfüllt seien. Eine offizielle Bestätigung und Details zu den Forderungen gab es zunächst nicht.

Das Flugzeug stehe weiter mit laufenden Triebwerken auf der Landebahn, schrieb das Blatt. Maltesische Soldaten hätten das Flugzeug großräumig umstellt, niemand habe sich bislang der Maschine genähert. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, wurde ein Treffen hochrangiger Sicherheitsverantwortlicher einberufen.

Der Malta International Airport bestätigte in einer ersten Mitteilung auf Twitter, es habe eine "unrechtmäßige Störung" am Flughafen gegeben. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Zeitung "Malta Today" berichtete, bei dem Flugzeug handele es sich um einen Airbus A320.

Flüge von und nach Malta wurden umgeleitet, Maschinen am Flughafen müssen vorerst am Boden bleiben.

(rent/AFP/ap/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort