Kameramann über verletzten Omran "Dieses Kind steht für Millionen Kinder in Syrien"

London · Die Aufnahmen des kleinen Omran aus Aleppo gingen um die Welt. Nun hat sich der Kamermann geäußert, der die Bilder gemacht hat. Er sagt: Der kleine Junge ist eines von vielen syrischen Kindern, die unter dem Bürgerkrieg leiden müssen.

 Omran trug Kopfverletzungen davon, konnte aber nach ein paar Stunden das Krankenhaus verlassen.

Omran trug Kopfverletzungen davon, konnte aber nach ein paar Stunden das Krankenhaus verlassen.

Foto: ap

Am Mittwochabend hatte das "Aleppo Media Center" das Video von Omran veröffentlicht. Es zeigt einen apathisch wirkenden Fünfjährigen, dessen Gesicht und Körper mit Staub und Blut bedeckt sind. Er war nach einem Luftangriff aus den Trümmern gerettet worden.

Gemacht hat die Bilder der Kameramann Mustafa al-Sarout, der in Aleppo tätig ist. Im Interview mit dem britischen "Guardian" beschreibt er die Augenblicke, in denen er das Kind sah. "Er ist mit der Hand über sein Gesicht gefahren und sah das Blut", berichtet er. "Er wusste nicht, was mit ihm geschehen war." Er habe so viele Kinder gesehen, die aus Trümmern gerettet wurden, "aber dieses Kind, mit seiner Unschuld, hatte keine Ahnung, was da passiert war".

Ähnliches berichtet auch der Arzt, der den Jungen behandelt hatte. "Er hat nicht geschrien oder geweint, er stand einfach nur unter Schock", sagte Dr. Mohammad der britischen Zeitung.

Die Aufnahmen verdeutlichen das Grauen des syrischen Bürgerkrieges. Täglich gibt es solche Fotos, doch nur wenige stechen heraus. Die von Omran gehören dazu.

Mustafa al-Sarout allerdings war überrascht über die weltweite Aufmerksamkeit. "Jeden Tag werden dort Kinder bombardiert. Das ist kein Einzelfall", sagte er dem "Guardian" und fügt hinzu: "Dieses Kind steht für Millionen Kinder in Syrien und seinen Städten."

(das)
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